Hallo, ich bin Helena Gilbert von der katholischen Kirche.
Was haltet ihr von diesem Gedankenspiel? Ihr erhaltet einen Kühlschrank, bei dem ihr ein Datum in der Zukunft eingeben könnt. Zum Beispiel den 01.01.2024. Und dann heißt es: Einsteigen, einfrieren und am Wunschdatum wieder aufwachen.
Wäre das was? Vielleicht ist bis dahin die Pandemie vorbei. Vielleicht steigt ihr aus und die Welt sieht wieder aus wie vor der Pandemie. Volle Stadien, Familienfeiern, zu denen unzählig viele Menschen kommen, volle Restaurants.
Ich habe dieses Gedankenspiel in dieser Woche mit jungen Menschen gemacht. Zu Beginn schien es irgendwie verlockend, denn so richtig Lust haben alle nicht mehr auf die aktuelle Situation. Sie alle gehören zur Corona-Jugend. Zwei Jahre, die einfach anders verliefen, wie wir uns eine Jugend eigentlich vorstellen. Doch in einen Kühlschrank einsteigen und erst wieder 2024 aufwachen, das wollten sie auch nicht.
Das Leben muss gelebt werden mit allen Facetten, mit allen Höhen und Tiefen. Und es muss nach vorne gelebt werden. Zurück geht nicht und anhalten können wir es schon gar nicht. Das ist wohl die Realität unseres Lebens.
Ein junger Mann meinte, dass er Sorgen hätte, dass es 2024 noch schlimmer aussehen könnte. Wie schade, dachte ich bei mir. Wie schade, dass ein junger Mensch nicht hoffnungsvoll in die Zukunft blicken kann. Ich möchte mich an den Worten des Philosophen Emanuel Werthmeier festhalten. Er hat gesagt: „Man wird überflüssig, wenn man aufhört, Hoffnungen zu erregen.“ Machen wir uns nicht überflüssig, sondern erregen wir Hoffnung. Jede und jeder einzelne von uns und am besten fangen wir jetzt und heute damit an.