Geflüchtete durch Gerüchte verunsichert

Behrouz Asadi von den Maltesern in Mainz und Leiter des Migrationsbüros Rheinland-Pfalz/Hessen. (c) privat
Behrouz Asadi von den Maltesern in Mainz und Leiter des Migrationsbüros Rheinland-Pfalz/Hessen.
Datum:
19. Mai 2021
Von:
Anruf der Kirchenzeitung: Anja Weiffen

Geflüchtete sind durch die Pandemie verunsichert. „Sie hören viele Informationen darüber, richtige aber auch falsche“, sagt Behrouz Asadi von den Maltesern in Mainz und Leiter des Migrationsbüros Rheinland-Pfalz/Hessen. Er und das Corona-Team der Malteser haben eine Aufklärungsaktion zum Impfen gestartet.

Was war der Anlass?
Gerüchte gehen um, dass man beim Impfen ein Dokument unterschreiben und danach ausreisen muss. Oder dass man nach dem Impfen keine Kinder mehr bekommen kann. Diesen Falschinformationen wollen wir entgegenwirken.
Viele Geflüchtete sind nicht prinzipiell gegen das Impfen, aber durch Gerüchte verunsichert. Wir wollen diese Fehlinformationen richtigstellen. Zudem wollen wir soziale Verantwortung übernehmen und dazu beitragen, dass Geflüchtete motiviert sind, sich impfen zu lassen. Wir wollen mithelfen, die Pandemie einzudämmen, und nicht zulassen, dass sie sich durch Gemeinschaftsunterkünfte weiter ausbreitet.
Wie wollen Sie die Menschen aufklären?
Wir haben Multiplikatoren eingeladen, um über das Impfen zu informieren und gezielt Gerüchten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Auch Fragen konnten bei dem Treffen, das unter Hygieneregeln stattfand, geklärt werden. Leiter von Einrichtungen waren dabei, Sozialarbeiter, aber auch viele Geflüchtete aus den verschiedenen Sprachkreisen. Sie sollen das Gehörte weitergeben. Darüber hinaus haben wir Plakate gestaltet mit Informationen in verschiedenen Sprachen. Auch bieten wir vertrauliche Einzelgespräche zum Thema an.
Viele wollen sich jetzt impfen lassen, aber man muss erst einmal einen Termin beim Arzt oder Impfzentrum ergattern. Helfen Sie und das Corona-Team Geflüchteten dabei?
Das Corona-Team der Mainzer Malteser besteht aus zehn Leuten und arbeitet eng mit den Gesundheitsämtern zusammen. Seit März 2020 unterstützt es Geflüchtete in Fällen von Quarantäne oder hilft bei Fragen zu Symptomen.
Bewohner von Flüchtlingsunterkünften gehören zur Prioritätsgruppe II, sie leben auf engem Raum zusammen. Wir fordern, dass dort flächendeckend geimpft wird, das würde viel zur Eindämmung der Pandemie beitragen. Eine Infrastruktur für Corona-Tests haben wir dort schon eingerichtet. Die könnte jetzt gut zum Impfen genutzt werden.


Anruf: Anja Weiffen

Diesen Artikel und noch viel mehr lesen Sie in der neuesten Doppel-Ausgabe von Glaube und Leben vom 23. Mai  2021. Gibt's was Neues bei Ihnen, lassen Sie es uns wissen! Anruf - 06131/28755-0 - oder E-Mail: info@kirchenzeitung.de