Seit Herbst gibt es „Queer in Church!“, die queer- sensible Pastoral im Bistum Mainz. Bischof Peter Kohlgraf hat damit Pfarrer Mathias Berger und Christine Schardt beauftragt. Die beiden beteiligten sich vergangenes Wochenende am Christopher Street Day (CSD) in Mainz. Fragen der Kirchenzeitung an Pastoralreferentin Christine Schardt.
Einer der Programmpunkte beim CSD war ein ökumenischer Gottesdienst. Welche Bedeutung hatte die Teilnahme von „Queer in Church!“?
Ökumenische CSD-Gottesdienste in Mainz haben eine lange Tradition. Sie wurden bisher in verschiedenen Kirchen in der Innenstadt gefeiert. Das Besondere in diesem Jahr: Erstmals wurde dieser Gottesdienst auf einem Platz, im Schlosshof in Mainz, gefeiert und gehörte somit zum CSD-Geschehen, als öffentliches Zeichen des Zusammenhalts der queeren Community und der evangelischen und der katholischen Kirche. Dieser Gottesdienst ist ein sichtbares Zeichen des Miteinanders und der Solidarität. Er ist für uns -für Mathias Berger und mich sowie von evangelischer Seite für Pfarrerin Kerstin Söderblom, und alle anderen -ein Zeugnis unseres Christ:innen- Seins gegen jede Form von Diskriminierung und Gewalt, für Gerechtigkeit, Frieden und Demokratie in unserer Gesellschaft. Ein deutliches Zeichen setzte Pröpstin Henriette Crüwell mit einem Schuldbekenntnis der EKHN (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau). Der CSD in Mainz ist eine Demonstration mit politischer Kundgebung für die Rechte von queeren Menschen, hier und weltweit. Es ist klar, dass wir von „Queer in Church!“ hier hingehören, dass wir uns einsetzen für Menschenrechte, besonders für die Rechte queerer und geflüchteter Menschen.
Welche Resonanz haben Sie rund um den CSD- Gottesdienst erfahren?
Wir waren circa 100 Mitfeiernde. Viele haben sich mit Redebeiträgen, etwa durch Glaubens- zeugnisse oder mit ihren Anliegen, an dem Gottesdienst beteiligt, etwa das Netzwerk katholischer Lesben, die Rainbow Refugees, Schwuguntia und die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität. Eine wichtige Kooperationspartnerin für uns ist auch die Jugendkirche Kana aus dem Bistum Limburg. Am Ende des Gottesdienstes gestalteten wir ein Banner, mit dem wir an der CSD-Kundgebung teilnahmen. Der Gottesdienst war eine gute Erfahrung gemeinsamen Unterwegs-Seins.
Der nächste Gottesdienst in der Reihe „Regenbogen- Gottesdienste“ findet am 8. Oktober um 17 Uhr in der Altmünsterkirche in Mainz statt.
www.bistummainz.de/ queersensible-pastoral
Diesen Artikel und noch viel mehr lesen Sie in der neuesten Ausgabe von Glaube und Leben vom 3. August 2023. Gibt's was Neues bei Ihnen, lassen Sie es uns wissen! Anruf - 06131/28755-0 - oder E-Mail: info@kirchenzeitung.de