Die Grabplatte ist installiert: Kurz vor der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Mainz ist das Grab von Kardinal Karl Lehmann fertig. Der Künstler Thomas Duttenhoefer schuf die Bronzeplatte.
Die Platte aus Stein ist verschwunden. Statt des Provisoriums ziert Bronze das Grab von Kardinal Karl Lehmann. Vor zwei Jahren, am 11. März 2018, starb Kardinal Lehmann. Er ist in der für Besucher zugänglichen Krypta unter dem Westchor des Mainzer Doms beigesetzt. Eine Kerze brennt dort und auch ein Strauß Blumen steht vor der Wand, hinter der sich die Gräber mehrerer Diözesan- und Weihbischöfe befinden.
Die Tradition, die Bischöfe von Mainz in der Bischofsgruft beizusetzen, ist noch nicht alt. Erst seit den 1920-er Jahren wurde der Raum mit den kassettenförmigen Grabkammern im Zuge der Domrenovierung gestaltet.Die neue Bronzeplatte für Lehmanns Grab schuf der in Darmstadt lebende Künstler Thomas Duttenhoefer. Der gebürtige Speyrer, der in diesen Tagen mit einer Ausstellung in Darmstadt zu seinem 70. Geburtstag geehrt wird, ist in kirchlichen Kreisen kein Unbekannter. Ein Beispiel seines Schaffens zeigt die Statue von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler auf dem Bischofsplatz in Mainz.
Lehmanns Grabplatte fertigte Thomas Duttenhoefer mit viel Handarbeit. „Sämtliche Buchstaben sind per Hand, wie alles andere, gestaltet“, teilt der Künstler mit. Auf der Grabplatte sind außer Name, Titel sowie das Geburts- und Sterbedatum auch die Daten von Lehmanns Priester- und Bischofsweihe sowie das Datum der Kardinalserhebung zu lesen. Die Buchstaben „wurden spiegelverkehrt in Gips geschnitten“. Auf Computertechnik sowie das Ausplotten (eine Art zu drucken, Anmerkung der Redaktion) wurde ganz bewusst verzichtet, so Duttenhoefer. Das gelte auch für das Bischofswappen. Anschließend wurde ein Wachsmodell erstellt und dann in Bronze gegossen. „Die Bronze wurde in einem warmen Ton patiniert.“ Auch zu sehen: die Darstellung eines mittelalterlichen Kunstwerks, der Johannesminne aus Heiligkreuztal.
Die Platte für Lehmanns Grab wurde kurz vor der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Mainz installiert. Während des DBK-Treffens findet am Donnerstag, 5. März, um 7.30 Uhr ein Gedächtnisgottesdienst für die verstorbenen DBK-Mitglieder statt.