Musik ist international. Zum Glück. So wird eine englische Orgel auch in Deutschland „verstanden“. Wie jetzt in der Maria-Hilf-Kirche in Mainz-Kostheim. Weihbischof Udo Markus Bentz hat das Instrument gesegnet.
Es geschieht viel in der Kirche – von Gottesdienst, Katechese und Austausch bis zum caritativen Einsatz. Dennoch scheint der Glaube zu versickern. Aber: „Wir sind nicht die Macher, wir haben es nicht in der Hand“, betonte Weihbischof Udo Bentz in der Predigt. Gott suche sich Wege zu den Menschen, ohne alle über einen Kamm zu scheren. Je vielfältiger die Kirche, umso mehr bilde sie die Fülle Gottes ab.
Auch in der Musik offenbare sich Gott. Geistliche Musik zeichne sich ungeachtet der Stilrichtung dadurch aus, dass sie im Menschen eine Ahnung von Gottes Größe und Liebe auslöst. Sie sei nicht nur Begleitmusik, sondern selbst Verkündigung. „Das Wort wird Fleisch. Und das Wort wird Musik – auf vielfältige Weise.“ So begleite die Orgel den Gesang der Menschen, solle aber auch allein „zu Wort kommen“.
Beides erlebten die Teilnehmer im Gottesdienst zur Orgelweihe, den der Mainzer Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck mitgestaltete. Storck hatte als Orgelsachverständiger die Suche nach einem Instrument für die 1954 geweihte Kirche begleitet. Obwohl nicht für einen großen Kirchenraum geschaffen, musste bisher die kleine Orgel genügen, die schon in der einstigen Notkirche stand, dem heutigen Pfarrzentrum. Zuletzt spielte sie einfach nicht mehr mit. Ein „Hilferuf“ von Marco Lopes
Ginja, Organist der Pfarrgruppe, hatte schnell Erfolg. Ein Orgelförderkreis wurde gegründet, und zusammen mit den Gremien und vielen Einzelnen wurde das Projekt „neue Orgel“ in nur drei Jahren verwirklicht.
Eine Gray & Davison-Orgel aus dem 19. Jahrhundert zog aus der Kirche St. Agnes im britischen Reading nach Kostheim um. In der Orgelbauwerkstatt Krawinkel restauriert und ergänzt, begeisterte sie erstmals im Gottesdienst und in einem Konzert mit Lopes Ginja. So wie es der Vikar Vernon Orr in einer E-Mail an Kostheims Pfarrer Klaus Forster wünschte: „Make a joyful noise to the Lord.“ Im Psalm 100 heißt das auf Deutsch: „Jauchzet dem Herrn“. Nah am englischen Text – und am heutigen Zeitgefühl: „Macht dem Herrn freudigen Lärm.“ Und so geschah es.
Gibt's was Neues bei Ihnen, lassen Sie es uns wissen! Anruf - 06131/28755-0 - oder E-Mail: info@kirchenzeitung.de