Nicht nur um Strukturen geht es beim Pastoralen Weg im Bistum. Vor allem ein geistlicher Prozess soll er sein. Aber was ist so ein Prozess überhaupt? Fragen an Aaron Torner. Der Pastoralreferent hat Impulse für die Fastenzeit mitgestaltet.
Was koche ich heute Abend? Was ziehe ich morgen an? Welche Bücher will ich lesen? Welche Fortbildung soll ich wählen? Jeden Tag entscheiden sich Menschen für oder gegen etwas. Manche Entscheidungen sind scheinbar banal, andere gewichtiger. Aber immer schlagen Menschen damit Wege ein.
Christen können Wege geistlich gehen. So ein geistlicher Weg soll der Pastorale Weg im Bistum Mainz sein, „das ist der ausdrückliche Wunsch von Bischof Peter Kohlgraf“, betont Aaron Torner, Pastoralreferent und Referent für religiöse Bildung im Bischöflichen Jugendamt in Mainz. Torner hat mitgearbeitet an den geistlichen Impulsen, die Menschen im Bistum nutzen können, um sich auf den Pastoralen Weg vorzubereiten. Lieder, Gebete, Gedankenimpulse sind auf der Internetseite des Bistums zu finden. Als gedrucktes Faltblatt gibt es das Leporello „Eine Kirche, die teilt. 6 Wochen – 6 Fragen“, das vor allem für die Fastenzeit gedacht ist.
Aber was bedeutet ein geistlicher Prozess? „Darunter verstehen wir Verfahren, die helfen, dass man gemeinsam durch eine Unterscheidung der Geister zu einer tragfähigen Entscheidung kommt“, antwortet Aaron Torner. Die Methode der „Unterscheidung der Geister“ geht auf Ignatius von Loyola zurück. Torner nennt eine „dreifache Aufmerksamkeit“ für diesen Prozess als sinnvoll: auf die äußeren Zeichen der Zeit, auf die inneren Regungen und die Offenbarung Gottes in Schrift und Gebet.
Die erstellten Materialien wollen Möglichkeiten darstellen, den geistlichen Weg zu gestalten. Sie seien aber eigentlich nicht das, worauf es ankommt. „Geistlich ist der Prozess erst dann“, sagt Torner, „wenn wir Haltungen an den Tag legen, die dem Geist Gottes entsprechen. Das heißt wenn wir uns unter anderem mit Neugier, Offenheit, Wertschätzung, Konfliktfähigkeit, Freude am Glauben (teilen) und mit dem Vertrauen, dass Gottes Geist in der Kirche von Mainz wirkt, gemeinsam auf den Pastoralen Weg machen.“
Wichtig sei es auch, Entscheidungsfreiräume zu erkennen. „Ignatius sieht die Gefahr von Sachzwängen und zwanghaften Entweder-Oder-Entscheidungen. Er lädt deshalb ein, am Anfang jeder Entscheidungssituation mit Fantasie und Mut zu klären, welche Alternativen es überhaupt gibt“, erklärt der Pastoralreferent.
Den ganzen Beitrag mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der Print-Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 17. März.
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