Netzwerkerin für die Frauen

Janina Adler (c) privat
Janina Adler
Datum:
15. Dez. 2021
Von:
Anja Weiffen/ Kirchenzeitung

Im November hat Janina Adler die Geschäftsführung der neuen Frauenkommission übernommen. Die Kommission, im Juni auf einer Frauenversammlung gewählt, ist ein Novum im Bistum. Fragen der Kirchenzeitung an die Heppenheimer Pastoralreferentin und Mutter von drei Kindern.

Vernetzung, Verkündigung, Sprache, Schutzraum

Sie übernehmen mit halber Stelle die Geschäftsführung der Frauenkommission, zugleich sind Sie für das neue Referat Frauenpastoral zuständig. Was war die Motivation für die Bewerbung?

Bei meiner Arbeit in den Gemeinden im Pfarreienverbund Heppenheim habe ich positive Erfahrungen damit gemacht, als Frau zu leiten und zu gestalten. In Gesprächen bin ich aber immer wieder mit der Unzufriedenheit über die Rolle von Frauen in der Kirche konfrontiert worden. Gerade im Gespräch mit jungen Frauen. Ich durfte im Pastoralteam und in den Räten erleben, dass überall dort, wo wir über die verschiedenen Sichtweisen und Empfindungen zu den Positionen der Kirche ins Gespräch kamen, Verständigung möglich war. Diese Chancen des Austauschs möchte ich weitertragen. Ein anderer Grund ist meine familiäre Situation. Meine Kinder sind jetzt größer, sodass eine berufliche Veränderung möglich ist. Ich habe gespürt: Ja, das ist jetzt dran.

Was wollen Sie in der Frauenpastoral anstoßen?

Das neugeschaffene Referat soll zeigen, dass die Situation von Frauen verstärkt in den Blick kommt, gerade vor dem Hintergrund, dass es bisher keine Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche gibt. Ziel der Stelle ist es, Verbände, Initiativen, Ideen zu vernetzen. Meine Idealvorstellung ist es, viel mehr voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu bestärken. Meine Rolle sehe ich als Vermittlerin zwischen Basis und Bistumsleitung. Es geht darum, fachlich und sachlich miteinander ins Gespräch zu kommen und Positionen zu begründen.

Zur Frauenkommission: Wo erwarten Sie am schnellsten Fortschritte in Sachen Geschlechtergerechtigkeit im Bistum?

Die Kommission hat vier Themen gewählt, an denen sie gerade arbeitet: Vernetzung, Verkündigung, Sprache, Schutzraum. Themen, bei denen ich mir schnell Fortschritte vorstellen kann. Zum Beispiel gibt es bereits Formate, in denen Frauen in Verkündigung zu erleben sind, wie etwa in Wort-Gottes-Feiern oder bei der Junia-Initiative der kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands). Die Frage ist, was darüber hinaus möglich ist.
Anruf: Anja Weiffen

Diesen Artikel und noch viel mehr lesen Sie in der neuesten Ausgabe von Glaube und Leben vom 2. Mai  2021. Gibt's was Neues bei Ihnen, lassen Sie es uns wissen! Anruf - 06131/28755-0 - oder E-Mail: info@kirchenzeitung.de

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