Anlässlich des Welthospiztags ist im Bistum ein Faltblatt zum Sterbesegen erschienen. Barbara Wolf, Leiterin Referat Seelsorge in Einrichtungen der Gesundheits- und Altenhilfe, hat es zusammen mit Liturgiereferent Tobias Dulisch, Pfarrer Martin Berker und Klinikseelsorger Norbert Nichell erstellt. Ein Interview der Kirchenzeitung.
Frau Wolf, an wen richtet sich dieses Faltblatt?
Es ist gedacht für alle Menschen, die Sterbende begleiten. Der Sterbesegen unterstützt Menschen, die füreinander da sind im Angesicht des Todes. Dies können Seelsorgende sein aber auch Angehörige oder Menschen im Umfeld von Pflege oder hospizlicher Begleitung.
Was bedeutet der Sterbesegen?
Am Ende des Lebens ist es gut, nicht allein zu sein. Der Sterbesegen drückt diese Gemeinschaft aus und hilft, sich untereinander und mit dem/der Sterbenden zu verbinden. Der Sterbesegen will Menschen sprach- und handlungsfähig machen im Angesicht von Abschied und Sterben. Oft fehlen uns in diesen schmerzhaften Situationen die Worte, unsere christliche Hoffnung auf ein Leben über den Tod hinaus auszudrücken. Dann ist es gut, ein Ritual zu haben, das Halt gibt. Es kann spürbar werden: Gott ist auch in schweren Momenten mitten unter uns. Das Segnen könnte Menschen schwerfallen, weil es bisher meist dem Priester vorbehalten war, zu segnen.
Mir scheint wichtig zu sein, sich daran zu erinnern, dass immer Gott die Quelle allen Segens ist. Wir Menschen sprechen uns diesen Segen Gottes dann je nach Situation neu zu. In vielen anderen Bereichen ist uns das auch geläufig, etwa in der Familie segnen die Eltern. Wir alle sind gerufen, diesen Segen Gottes weiterzugeben. Segnen hat die Bedeutung von „gut sprechen“ oder „gut heißen“. Das kann gerade im Moment des Abschieds gut tun.
Es gibt auch in anderen Bistümern Material zum Sterbesegen. Was ist das Besondere im Bistum Mainz?
In den Veröffentlichungen der anderen Bistümer findet man das Ritual, seinen Ablauf und auch Anpassungen für besondere Situationen. Wir haben diesen Materialien eine eigene Faltkarte für das Bistum Mainz hinzugefügt. Sie gibt dem Sterbesegen einen wiedererkennbaren Bezug zu unserem Bistum. Die Karte bleibt bei den Angehörigen und bietet so eine greifbare Erinnerung.
Fragen: Anja Weiffen
Das Faltblatt ist über den Infoladen des Bistums kostenfrei bestellbar,
Telefon 06131 / 25 38 88;
www.BistumMainz.de/Sterbesegen
Diesen Artikel und noch viel mehr lesen Sie in der neuesten Ausgabe von Glaube und Leben vom 16. Oktober 2022. Gibt's was Neues bei Ihnen, lassen Sie es uns wissen! Anruf - 06131/28755-0 - oder E-Mail: info@kirchenzeitung.de