Weihnachten in 2-Stunden-Schichten

Wie ist die Lage aktuell im Thaddäusheim?

Wir haben während der ganzen Corona-Situation eine hohe Auslastung und haben Menschen von der Straße aufgenommen. Es kann nicht sein, dass wir wegen Corona Menschen aussperren, gerade jetzt in der kalten Jahreszeit.

Aufgrund der Beschränkungen haben wir nur noch 4-Bett-Zimmer, aber insgesamt fast dieselbe Bettenzahl wie vorher. Dafür mussten wir einen Konferenz- und einen Billard-Raum umgestalten.

Bei uns gelten die allgemeinen Hygiene-Regeln. Im Haus werden keine Besuche mehr gestattet. Dennoch sind wir keine geschlossene Einrichtung. Zum Glück hat es in der Mainzer Wohnsitzlosenhilfe bisher keinen Covid-19-Fall gegeben.

Mit mehreren Städten in der Region ist zudem abgestimmt, dass zurzeit die Kurzzeitregelung aufgehoben ist. Also die Wohnsitzlosen wandern nicht von einer Stadt in die andere, weil sie nur ein paar Tage in einer Einrichtung bleiben dürfen. Deshalb haben wir zurzeit einen Stamm von Klienten, der längerfristig hier ist.

Wie kommen die Männer in dieser Situation klar?

Das klappt ganz gut. Zwar gibt es auch Ängste vor dem Lagerkoller oder dass eine Quarantäne-Situation entsteht. Aber mit viel Achtsamkeit schaffen wir eine gute Atmosphäre.

Und was passiert an Weihnachten?

Wir hatten schon für adventliche Stimmung gesorgt, etwa mit einer digitalen Kerze im Windlicht für jeden. Aber die übliche Weihnachtsfeier an Heiligabend muss ausfallen. Dazu kamen sonst auch ehemalige Heimbewohner und ambulant Betreute. Mit Letzteren halten wir diesmal telefonisch Kontakt. Wir feiern aber trotzdem. Das Mittagessen wird festlich gestaltet, in 2-Stunden-Schichten für jeweils 20 bis 25 Personen. Pfarrer Cornelius Herrlich liest dabei das Evangelium. So ist der Stand heute.

Anruf: Anja Weiffen