Wie das Kirchenfenster zu Bruch ging

turmgefluester (c) Theresa Breinlich
turmgefluester
Datum:
5. Juli 2024
Von:
Gerti Wellner/Kirchenzeitung

Mitten im „Vater Unser“ zersplittert ein Kirchenfenster in Wörrstadt. In Gau-Weinheim gibt es bei Hochzeiten immer noch Geld und Süßigkeiten für die Kinder. Ein Brand zerstörte den Pfarrhof von Klein-Winternheim. Das sind nur ein paar Erzählungen, die sich über die App„Turmgeflüster“ des Touristik Center Rheinhessen Mitte anhören lassen.

Mit der App „Turmgeflüster – Kirchengeheimnisse digital erleben“ gibt es die Möglichkeit, 20 der 38 Dorfkirchen in Rheinhessen-Mitte näher kennenzulernen und ihre Geheimnisse zu entdecken.

Mitten im „Vater Unser“ zersplittert ein Kirchenfenster in Wörrstadt. In Gau-Weinheim gibt es bei Hochzeiten immer noch Geld und Süßigkeiten für die Kinder. Ein Brand zerstörte den Pfarrhof von Klein-Winternheim. Das sind nur ein paar Erzählungen, die sich über die App„Turmgeflüster“ des Touristik Center Rheinhessen Mitte anhören lassen.

Und die App kann noch viel mehr: Grundrisse der Kirchen sind dort genauso zu finden, wie 3-D-Einblicke in die Gebäude. Sogar 360-Grad-Rundgänge sind möglich. So kann man sich die Kirche digital anschauen, auch wenn die reale Kirche gerade geschlossen ist.

Das Projekt entstand gemeinsam mit der Agentur Lindner & Steffen und den Kirchengemeinden der Verbandsgemeinden Nieder-Olm und Wörrstadt. Ziel ist, die historischen Dorfkirchen als typische Sehenswürdigkeiten der Region Rheinhessen-Mitte erlebbar zu machen und gleichzeitig das kulturelle Erbe zu bewahren.

Kirchen für das virtuelle Sammelalbum

Über QR-Code-gestützte rote Schilder im jeweiligen Außenbereich der Kirchen können die Besucherinnen und Besucher über ihr Smartphone die Informationen direkt abrufen. Eine Art Sammelkarte öffnet sich. „Vielleicht kennen Sie Sammelalben mit Fußballern – die App ist ein bisschen wie ein Sammelalbum für Kirchen“, sagt Kirsten Metzler, Geschäftsführerin des Touristik Center Rheinhessen Mitte. „Nur dass Sie kein Album in der Hand halten, sondern das Smartphone. Hier können die einzelnen Karten der Kirchen gesammelt und abgelegt werden.“

Mittlerweile gibt es 100 Multi-Cards zu den verschiedenen Kirchen im System. Diese Karten können Objekte vorstellen, Geschichten erzählen oder es sind Quiz- und Besserwisser-Karten. Das macht die App – und die Kirchen – auch für Kinder interessant und erlebbarer.

In Ergänzung zu den Informationen rund um Kirchen gibt es auch einige allgemeine Karten zu Orgeln, Glocken oder Kirchenfenstern. Viele der Informationen werden auch in leichter Sprache angeboten.

Die kurzen Geschichten kommen direkt von den Menschen aus den Ortsgemeinden: von Kirchenvorständen, Pfarrern, historisch Interessierten oder von älteren Menschen, die die Geschichten noch aus Überlieferungen kennen. Nicht alle Einsendungen fanden ihren Weg in die App – so viele Geschichten erreichten die Agentur. „Wir hoffen natürlich, dass wir die ein oder andere Geschichte noch hinzufügen können“, sagt Metzler.

Sie verspricht, dass die noch fehlenden Kirchen in nächster Zeit folgen werden. Wichtig ist ihr, dass die neue App nicht nur für Touristen gedacht ist, sondern auch für Einheimische. Metzler ist überzeugt, dass mit der App die Kirchen nicht nur lebendig, sondern für alle Generationen zu einem spannenden Thema werden.

Und ja, manchmal ist die Lösung eines Rätsels ganz einfach: Ein Fußball sorgte für das kaputte Fenster in Wörrstadt. 

Mehr Informationen unter www.turmgefluester.pickablue.de

BU: Auch die katholische Kirche in Zornheim ist in der Turmgeflüster-App zu finden.

Diesen Artikel und noch viel mehr lesen Sie in der neuesten Ausgabe von Glaube und Leben vom 6. Juli 2024.  Gibt's was Neues bei Ihnen, lassen Sie es uns wissen! Anruf – 06131 253-451 oder E-Mail: RedaktionFML@bistumspresse.de

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