Diözesantag der Betriebs- und Personalräte: Feuer und Flamme AUSGEBRANNT Wenn Menschen an ihre Grezen stoßen

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,

ganz herzlich laden wir Sie zu unserem diesjährigen Diözesantag für Betriebs- und Personalräte am 14.09.11 nach Mainz ein.

„Feuer und Flamme? - Ausgebrannt!" Nicht ohne Grund steht dieses im wahrsten Sinne des Wortes „brennende" Thema im Mittelpunkt unserer Tagung.

Erschöpfungszustände, Stresserscheinungen und die Unsicherheit im Umgang mit psychosomatischen Diagnosen bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sind derzeit nahezu in allen Betrieben an der Tagesordnung. Ob im Einzelhandel, in der Produktion, im Sozialen Sektor oder im Dienstleistungsbereich, überall sind Arbeit-nehmervertretungen mit dem Phänomen konfrontiert, dass Kolleginnen und Kollegen an ihre physischen und psychischen Grenzen stoßen. Wie aber ist damit richtig umzugehen? Was heißt „Burnout"? Worin liegen Ursachen für das nur schwer greifbare Phänomen und was lässt sich präventiv dagegen tun? Wie schließlich wird man dem einzelnen Betroffenen wirklich gerecht?

Diesen Fragen differenziert und sorgsam nachzugehen, ist unser Anliegen des diesjährigen Diözesantages.

Ziel ist es, Burnout als ein zentrales Problem der gegenwärtigen Arbeitswelt zu thematisieren und als Begriff zu definieren.

Im Austausch miteinander und mit professionell begleiteten Workshops will die Veranstaltung den Multi-plikatoren Hilfestellungen zum angemessenem Umgang und zur Prävention geben.

Zielgruppe sind Betriebsrät/innen, Personalrät/innen, Kolleginnen und Kollegen aus den Mitarbeitervertretungen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaften.

Wir freuen uns auf rege Teilnahme, fühlen Sie sich herzlich eingeladen.

Für die Mitarbeiter/-innen im Referat Berufs- und Arbeitswelt

Ordinariatsrat Bernd Krämer

Leiter des Referates Berufs- und Arbeitswelt

Programm

• 9.00 Ankommen und Kaffee
• 9.15 Begrüßung
  Grußwort der Bistumsleitung durch Domdekan Heinz Heckwolf, Dezernent Seelsorge
• 9.30 Ausgebrannt sein - ein ernstzunehmendes Phänomen

  Veränderungen in der Arbeitswelt. - Worin liegt die psychische Beanspruchung heute? - Ursachen für psychische Belastungen - Definition von „Burnout" in Abgrenzung zu anderen Krankheits- bildern - Phänomenbeschreibung und Differen- zierung der Begrifflichkeiten - Möglichkeiten der Prävention/Umgang mit Betroffenen
  Referentin: Dr. Margrit Kölbach, TBS Hessen, Psychologin/ Organisatorin, IHK
• 10.30 Betriebliche Realität - Erfahrungsberichte in Kurzstatements
  Erfahrungsbericht aus dem pflegerischen/gewerblichen Bereich
  Antje van Klev, Betriebsratsvorsitzende Gesundheits- und Pflegezentrum Rüsselsheim
  
  Auffälligkeiten aus dem DAK-Gesundheitsreport
  Roland Peters, Deutsche Angestellten Kranken- kasse DAK Mainz
  
  Burnout auch ein Thema in der Kirche
  Eberhard Hüser, Ordinariatsdirektor, Personaldezernent Bistum Mainz
• 11.00 Kaffeepause
  Gruppenarbeit an den Tischen, Sammlung der Fragen

• 11.30 Aussprache
  Vertiefender Austausch mit den Referenten
• 12:00 Vorstellung der Workshops am Nachmittag
• 12.30 Mittagessen/-pause
• 14.00 Acht Workshops
  

  WS 1 Wenn Helfenden die Kraft verloren geht ...
  Erschöpfung als Antwort auf Überforderung im Bereich Soziale Arbeit und Pflege
  Dr. Bernhard Deister, Klinikseelsorge Heppenheim

  WS 2 Gefährdungsbeurteilung im Zusammenhang mit psychischen Belastungen.
  Nina Berger, Dr. Margrit Kölbach, TBS gGmbH Mainz

  WS 3 Der Kunde ist König - und ich am Ende?
  Erschöpfungserscheinungen und Prävention bei Mitarbeiter/innen im Dienstleistungsbereich
  Dr. Rolf Siedler, Betriebsseelsorge Ostwürttemberg

  WS 4 Wenn Angst die Lebensfreude nimmt ...
  Grundformen der Angst (F. Riemann), Lebensmuster und Einstellungen, die mich belasten und
  mir die Kräfte rauben ... und trotzdem Lebensfreude spüren.
  Pater Wolfgang Öxler OSB, Kloster Jakobsberg

  WS 5 Burnout. Erkennen und Handeln.
  Vertiefender Workshop zum Erkennen von Burnout und Hilfen im Umgang.
  Carola Köffler, Sozialarbeiterin Betriebsseelsorge Ostwürttemberg
  Herausgeberin der Broschüre „Stundenschlaf auf standby. Burnout. Erkennen und handeln." (2010)

  WS 6 Wenn Kolleginnen und Kollegen mir das Herz ausschütten ...
  Hilfestellungen für eine angemessene Gesprächs- führung bei der Begegnung mit Betroffenen.
  Heike Knögel, Klinikseelsorgerin Uniklinik Mainz

  WS 7 Hilfe, ich brauche Hilfe! Von der Angst vor psychologischer Hilfe und psychiatrischen Kliniken.
  Ein Workshop gegen Tabus und Vorbehalte und Einblicke in die Realität professioneller Ein- richtungen.
  Dr. Weisker, Oberarzt Offene Station, Vitos Klinik Riedstadt

  WS 8 Betriebliche Maßnahmen - konkret: Beispiele der Hewlett Packard GmbH
  1) Externe Mitarbeiterberatung als Präventionsmaßnahme
  2) „Initiative take care" - Eine innerbetriebliche Selbsthilfegruppe
  N.N. und Wolfgang Nöll, Betriebsrat HP Rüsselsheim

• 15.30 Kaffee
• 15.45 Sozialethische Bewertung:
  Guido Lorenz, Betriebsseelsorger Stuttgart
  Herausgeber des Buches: Burning statt Burnout. Ein spiritueller Ratgeber. Konstanz 2010
• 16.15 Ausblick und Dank
  
• Ende gegen 16.30 Uhr