In St. Stephan kamen im Advent dann 50 gut gefüllte Kartons und Plastiktaschen mit Körperpflegeartikeln zusammen; eine solche erste Notration hatte der Flüchtlingsbeauftragte des Malteser-Hilfswerks, Behrouz Asadi, als erstes empfohlen. Asadi leitet im Auftrag der Stadt die Aufnahme und das Zusammenleben der aus vielen Ländern kommenden Menschen in den sechs Unterkünften.
Die neueste befindet sich in der Wormser Straße, rechterhand kurz vor der Weisenauer Autobahn-Auffahrt. Dort werden in Kürze rund 160 Menschen in Wohncontainern untergebracht sein. 130 sind schon da.
Im Kreuzgang von St. Stephan war in einer Ausstellung von caritas-international zu sehen,
woher sie kommen und in welch menschenunwürdigen Zelt-Lagern die geflohenen Syrer z.B. in den Nachbarstaaten Jordanien oder im Libanon hausen. In einem Vortrag im Gottesdienst am Tag des Hl. Stephanus, am 2 Weihnachtsfeiertag, referierte der Autor der Ausstellung, Alexander Geerlings-Diel über Fluchtursachen und Einzelschicksale.
Weisenauer voller Verständnis für Notlage
Inzwischen haben PGR-Mitglieder bei der Tourismus-Zentrale viele Stadtpläne beschafft, mit denen die Flüchtlinge der Wormser Straße in die entfernte Innenstadt finden und sich in ihr bewegen können.
An einem Informationsabend in Weisenau erfuhren sie Einzelheiten über die Lage der aus Syrien, Somalia, aber auch aus den Balkanstaaten Stammenden. Sozialdezernent Kurt Merkator war hoch erfreut über das Interesse und Wohlwollen der rund 90 anwesenden Weisenauer, Einzelpersonen und Kirchen- und Vereinsvertreter.
In der Unterkunft befinden sich zur Zeit rund 10 Kita-Kinder, 20 Schulkinder, Familien und Alleinstehende. Da in diesem Jahr schätzungsweise weitere 600 und im nächsten Jahr ebenso viele auf Mainz verteilt werden, ist die Stadt gezwungen, weitere Unterkünfte zu finden; das Ideal - allerdings kaum zu verwirklichen - ist eine Wohnung, wofür das Sozialamt die Miete zahlen würde.
Helfer gesucht
Die zweigeschossige Container-Zeile der Wormser Straße (vgl. Foto) besteht aus rund 60 Wohnungen mit Gemeinschaftsräumen und zwei Bädern pro Etage; ein kleiner Spielplatz wird z.Zt. hergerichtet.
Zur Eingewöhnung in die fremde Sprache Deutsch und die hiesige Lebensweise ist freiwilliges Engagement gefragt:
Helfer für Deutschunterricht, für Hausaufgabenhilfe, Familienpaten, Freizeitangebote aller Art.
An Sachspenden werden gebraucht Fahrräder, Schulranzen, Fernseher, Sat-Receiver zum Empfang von Sendungen in der Muttersprache.
Jedes Hilfsangebot, ob als Sach- oder Zeitspende, sollte vorher mit der Sozialpädagogin Frau Reppenhagen abgesprochen werden. Sie hat in einem Container ihr Büro mit folgenden Sprechzeiten: Mo-Do von 9 bis 12 Uhr und 14 bis16 Uhr, am Freitag von 13 bis 15 Uhr. Weiter Infos sind zu finden unter
www.malteser-werke-ggmbh.de/standorte/migration/gemeinschaftsunterkunft-wormserstrasse.html