Er ist weit mehr als nur ein profaner Ort im Kirchenraum: Für die Gäste, die aus aller Welt, angezogen von den Chagallfenstern in die Mainzer Stephanskirche pilgern, ist der Schriften-und Informationsstand eine wichtige Anlaufstelle in diesem Gotteshaus:
Hier kann man nicht nur Postkarten und die Bücher von Monsignore Klaus Meyer erwerben, in denen die Bildwelt Marc Chagalls in beeindruckender Weise erschlossen wird. Die, allesamt ehrenamtlichen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Stand sind immer wieder auch selbst als Ansprechpartner gefragt und gefordert. Nicht selten, wenn der Andrang der Interessierten es zulässt, entwickeln sich längere Gespräche.
Der alte Stand im hinteren Teil der Kirche, dem Westchor, sei „etwas in die Jahre gekommen“ gewesen. So hat Peter E. Eckes, als Vorsitzender der Stiftung „St. Stephan in Mainz“ mit dieser Kirche und der Gemeinde seit Jahren eng verbunden, sein aus privaten Mitteln geleistetes Engagement für eine Neugestaltung in seiner Ansprache anlässlich der Einweihung des neuen Schriftenstandes am Ende eines festlichen Gottesdienstes am vergangenen Sonntag in St. Stephan begründet.
Der neue Stand realisiert einen Entwurf des Aachener Architekten und Künstlers Prof. Thomas Schmitz. Er präsentiert sich nun im Eingangsbereich der Kirche als modernes, elegantes Möbel, das sich unaufdringlich in den Raum einfügt.
Nach der Neugestaltung der Marienkapelle, ebenfalls nach einem Entwurf von Prof. Thomas Schmitz, die auch durch die Zuwendung von Peter E. Eckes möglich war, konnte die Pfarrgemeinde so einen weiteren Schritt in der behutsamen Neuordnung und Aufwertung des Kirchenraums von St. Stephan tun.
Im Namen des Vorstandes des Vereins „Biblische Botschaft Marc Chagall“ und des Pfarrgemeinderates, überreichten Pfarrer Stefan Schäfer und der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christoph Stillemunkes dem Stifter die von Karlheinz Oswald geschaffene Statuette des heiligen Willigis, des Gründers und Patrons der Stephanskirche und dankten Peter E. Eckes für sein großherziges Engagement.
Grußwort von Christoph Stillemunkes, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats
Meine Damen und Herren,
liebe Schwestern und Brüder,
ich möchte Sie noch um einige Minuten Geduld bitten.
Ich spreche zu Ihnen für den Vorstand des Fördervereins Biblische Botschaft Marc Chagall in Vertretung unserer Vorsitzenden, Frau Dr. Regina Heyder, die wegen einer lange feststehenden auswärtigen Verpflichtung heute nicht hier sein kann.
Dieser Tag schenkt uns nämlich außer der Uraufführung der Komposition von Gerhard Fischer-Münster einen weiteren Anlass zur Freude und zum Dank.
Wir können heute nach längeren Vorarbeiten unseren neuen Schriftenstand in Empfang nehmen. Dafür bedanke ich mich namens des Fördervereins, seines Vorstands und seiner Mitglieder sehr herzlich bei Herrn Peter Eckes, der durch seine Großzügigkeit die Gestaltung und Anschaffung dieses neuen Schriftenstands ermöglicht hat.
Der neue Schriftenstand kommt zurückhaltend und unaufdringlich daher. Er passt sich in den Kirchenraum ein. Das edle Material und die klare Form verleihen ihm zeitlose Eleganz. Seine hohe ästhetische Qualität lässt ihn zu einem Glanzstück unserer Kirche werden. Daher richtet sich ein großer Dank auch an die, die ihre kreativen Ideen hier verwirklicht haben. Er richtet sich ebenso an alle, die – und dabei richtet sich der Blick auf unseren Pfarrer Stefan Schäfer – sich unermüdlich und durch die Überwindung mancher Hürden darum bemüht haben, dass wir dieses Ziel erreichen. – Und ich darf Ihnen versichern, dass in einem denkmalgeschützten Gebäude so manche Hürde zu überwinden ist.
Zugleich mit dem neuen Schriftenstand gibt es auch einen neuen Standort, nämlich direkt neben dem Kircheneingang. Aus meiner Sicht ist das genau der richtige Platz – wobei ich neben den Erwägungen, die Herr Eckes eben vorgetragen hat, vor allem hervorheben möchte: Der Stand befindet sich nun am Eingang der Kirche, wo Gäste, Gläubige, Besucher begrüßt werden können, wo sie Informationen erhalten, wo sie ihre Fragen stellen können.
Und es ist der Ort, an dem sie nach ihrem Besuch verabschiedet werden, wie es gute Gastgeber zu tun pflegen. Denn eine offene Kirche und gute Gastgeber wollen wir sein – und alle sollen sich willkommen fühlen, egal ob sie zum Gebet, zum Gottesdienst oder zum Besuch hierher kommen.
Wenn ich jetzt einen Moment den Hut wechsele und den des PGR-Vorsitzenden aufsetze, gibt es einen weiteren Grund zur Freude. Denn in Kombination mit dem neuen Schriftenstand und passend zu ihm ist es auch gelungen, eine Neugestaltung des Aufbewahrungsorts für unsere Gebetbücher zu verwirklichen und dadurch insgesamt den Eingangsbereich der Kirche zu verschönern. Auch im Namen des Pfarrgemeinderats sage ich Ihnen, lieber Herr Eckes, dafür unseren besten Dank!
Mit dem neuen Schriftenstand wird ein weiterer Schritt zur Aufwertung des Kircheninneren getan. In zweierlei Hinsicht, das soll nochmals betont werden, ist Neues entstanden, nämlich ein neuer Stand an einem neuen Standort. Das Neue soll uns alle ein wenig beflügeln, neue Kräfte freisetzen und neuen Elan fördern. Ich denke dabei an ein häufig zitiertes Gedicht von Hermann Hesse, in dem die schöne Zeile steht: „und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne".
Wir freuen uns alle über das Erreichte, wir freuen uns über einen attraktiven Schriftenstand an einem guten Platz, wir freuen uns darüber, dass die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die an diesem Stand ihren Dienst verrichten – und denen ich wie Pfarrer Schäfer herzlich danke – hier einen einladend gestalteten Stand an einem geeigneten Platz und damit gute Voraussetzungen für ihre Tätigkeit mit neuen Chancen und Möglichkeiten vorfinden. Wir wollen diese Chancen nutzen!
Ich danke allen, die geholfen haben, und wünsche Ihnen einen schönen Sonntag!