Eine königliche Schwester

Geschenk für die Kapelle: ein Harmonium

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Datum:
Fr. 16. Sept. 2016
Von:
Siegfried Kirsch
Die „kleine Schwester der Königin" hat man es genannt hat; und so hat nun die große Orgel in St. Stephan eine kleine Schwester bekommen.

Klein ist es zwar, aber auch schon über 100 Jahre alt: das Harmonium, das in der Pankratius-Kapelle seinen Platz gefunden hat. Dem Spender sei Dank.
Es stammt aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts, verfügt über zehn Register, seine Holzverkleidung zeigt die typischen Merkmale des Jugendstils.

Das erste in Deutschland gebaute Harmonium, das das amerikanische Saugluftsystem verwendete, geht auf das Jahr 1889 zurück, als der Schwede Carl Theodor Mannborg in Leipzig seine Firma gründete. Dreißig Kilometer weiter, im sächsischen Borna, und um dieselbe Zeit baute ein weiterer Schwede, Olof Lindholm, ebenfalls eine Werkstatt für Harmoniums auf, deren Produktion 1990 eingestellt wurde. Von dort kommt das neue, alte Instrument im Kreuzgang.

Ende des 19. Jahrhunderts war das Harmonium ein beliebtes Musikinstrument; vor allem in kleinen Kirchgemeinden ersetzte es eine Orgel. In der Stephanskirche ist das allerdings nicht mehr nötig. Für kleine gottesdienstliche Feiern in der Kapelle jedoch wird es gute Dienste leisten.