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Pfarrer Egon Retsch feiert sein 50-jähriges Priesterjubiläum

Pfarrer Egon Retsch feiert sein 50-jähriges Priesterjubiläum
Pfarrer Egon Retsch feiert sein 50-jähriges Priesterjubiläum
Datum:
Di. 5. März 2013
Von:
Siegfried Kirsch
Mit Festgottesdienst in der Kirche und Empfang im Gemeindehaus beging Pfarrer i.R. Egon Retsch sein Goldenes Priesterjubiläum. Das Fest, das von seinem Nachfolger im Amt des Pfarrers von St.Stephan, Stefan Schäfer, und dem Pfarrgemeinderat ausgerichtet wurde, brachte viele Freunde, ehemalige Wegbegleiter, Schüler und Gemeindeglieder zusammen.

Es rief die elf Jahre seelsorglichen Dienstes in der Gemeinde in Erinnerung und würdigte die Persönlichkeit des beliebten Pfarrers und seine Arbeit in St. Stephan und darüber hinaus.

Pfarrer Schäfer sah im ersten Gottesdienst mit der neuen Orgel ein ganz ungeplantes und umso willkommeneres Geschenk an den Jubilar, das die verschiedenen musikalischen Beiträge von Kirchenchören und Solisten noch feierlich vergrößerten.

In seiner humorvollen und lebensnahen Sicht der Dinge ging Retsch auf prägende Stationen seines langen Berufslebens ein: seine Herkunft aus einfachen Verhältnissen, die Priesterweihe 1963 in Mainz am Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils,
die Arbeit als Schulseelsorger besonders an der Maria-Ward-Schule, die übergreifende Arbeit auf Bistumsebene, die Vertrautheit mit dem von ihm hochverehrten Bischof Hermann Volk und schließlich – von 1991 bis 2002 – die elf Jahre segensreichen Schaffens in der Gemeinde auf dem Berg mit einem sanierungsbedürftigen Pfarrhaus, eine Zeit, die ihm viel abverlangte, die ihn aber doch mit großer Zufriedenheit erfüllte ("meistens", wie er augenzwinkernd anfügte).

Die Weitergabe des Glaubens besonders an Jugendliche war eines seiner großen Anliegen: In Unterricht und Schulseelsorge versuchte er, als altersgemäßes Konzentrat eines persönlichen Glaubens jedem Schüler zu vermitteln, dass dieser auch in größter Bedürftigkeit "unbedingt erwünscht" sei.

Für den Pfarrgemeinderat überbrachte Christoph Stillemunkes herzliche Glückwünsche und stellte ins seiner Laudatio heraus, wie sehr und wie erfolgreich Retsch die neue konziliare Sicht auf Kirche und der Welt aufnahm, wie er ungewöhnliche Glaubenszugänge suchte und eigene Wege ging, wie er als Vertreter des Sozialkatholizismus die Kirche nicht an der Seite der Mächtigen, sondern der Machtlosen sah. Als greifbares Zeichen der Dankbarkeit der Gemeinde wurde dem aufgeräumten Jubilar eine Willigis-Statuette überreicht, bevor anschließend im Gemeindehaus alle Messbesucher dem Jubilar persönlich gratulieren konnten.