St. Stephan - die ewige Baustelle

Hubsteiger im Ostchor von St. Stephan (c) Arthur Racinowski
Hubsteiger im Ostchor von St. Stephan
Datum:
Do. 12. Sept. 2024
Von:
Pfarrbüro

Viel gab es schon und gibt es noch zu tun in St. Stephan. Erinnern wir uns an die beiden letzten Großprojekte, den Einbau der drei neuen Glocken sowie die Schaffung und Einbau der Klais Orgel, um nur die markantesten Bauprojekte der letzten Jahre zu nennen. Alles mit Hilfe von großzügigen Spenden und Sponsorengeldern ermöglicht.

Nun, mit etwas mehr als 3 Jahren Vorlauf, konnten Anfang 2024 endlich dringendste Modernisierungsarbeiten der Elektrik und Blitzschutz beginnen. „Das Thema der Elektrik stand von Beginn meiner Amtszeit an unter dem Eindruck des verheerenden Brandes von Notre-Dame und zeigt, wie wichtig Investitionen in Instandhaltung und Brandschutz der Kirche sind. Aber es zeigt auch, vor welchen finanziellen Herausforderungen und Abhängigkeiten unsere Kirchengemeinde steht und uns auch in Zukunft noch beschäftigen werden.“, meint Pfarrer Thomas Winter.

Doch bevor die Arbeiten tatsächlich losgehen konnten, gingen viele Abstimmungsrunden zusammen mit dem Elektrofachplanungsbüro „AH Ingenieure“, dem Architekten Herrn Bertram mit seinem für das Projekt wichtigen Wissens- und Erfahrungsschatz, den Gremien der Kirchengemeinde, dem Stiftungsrat St. Stephan – insbesondere dem unermüdlichen Wirken von Herrn Peter Eckes+, weil „lebensnotwendig“ – und dem Bistum, vertreten durch Herrn Helwig, voraus.

St. Stephan - Blick auf Werkeplan zur Montage der Elektrik im Dachstuhl, AH Ingenieure (c) Kai Senner
St. Stephan - Blick auf Werkeplan zur Montage der Elektrik im Dachstuhl, AH Ingenieure

Aber auch die Finanzierung musste geklärt werden. „Wir hatten uns zwischen 2019 und 2022 mehrere Kostenschätzungen ausarbeiten lassen. Jede führte erst einmal zu sehr viel Kopfzerbrechen. Alleine die Elektrik wurde damals auf ca. 600.000 € geschätzt und dann waren noch nicht bauwerkliche Leistungen und Honorare berücksichtigt. Unter dem Druck heutiger Kostensteigerungen würde man mit den noch folgenden Bauabschnitten am Ende wohl schnell die 1-Million-Euro-Marke knacken. Zuviel für eine Kirchengemeinde, die zwar neben dem Dom die zweitwichtigste Kirche in Mainz darstellt, aber durch diese Ehre, aber auch Bürde, finanziell immer regelmäßig am Limit operiert.“, so der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Kai Senner.

Die Finanzierung des ersten Bauabschnitts ist gesichert. Pfarrgemeinde und Bistum teilen sich die Kosten, die sich auf rd. 500.000 EUR belaufen, im Verhältnis 60 zu 40, wobei die Gemeinde hier auf Stiftungsmittel der Stiftung St. Stephan und einem großzügigem Engagement von Spendern zurückgreifen kann. Ohne dies wäre das Projekt nicht realisierbar! So freut sich Kai Senner, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender von St. Stephan „Endlich können mit dem ersten Bauabschnitt dringend notwendige Arbeiten in der Kirche starten, und nach deren Abschluss Ende 2024 werden so viele Kabel verlegt worden sein, wie einmal von St. Stephan nach Marienborn zur Schott AG“.

Seit Anfang des Jahres erfolgte der Aufbau einer komplett neuen Elektroanlage, und damit Beseitigung umfangreicher Mängel. Gleichzeitig wurden Grundlagen geschaffen, um endlich die Ausleuchtung des Kirchenschiffs nach heutigen Anforderungen optimieren zu können. Während zu Anfang eher im Hintergrund und Verborgenen von Dachstuhl und Sakristei gearbeitet wurde, ist nun der Ostchor der Kirche zur sichtbaren Baustelle geworden. Anfang September stand ein Hubsteiger zwischen Altar und Tabernakel. Zwischen Vorbereitungen zur Heiligen Messe, Schulgottesdiensten und Kirchenführungen wurden Kabel durch das Gewölbe zu Leuchten und Lautsprechern verlegt. Behutsam und immer in enger Abstimmung mit Architekten, Fachplaner und Bistum wird gebohrt, geschraubt und werden Kabel verlegt – in luftiger Höhe, ganz nah an den Chagall-Fenstern.

St. Stephan - Blick durch ein Gaubenfenster Richtung Dom (c) Kai Senner
St. Stephan - Blick durch ein Gaubenfenster Richtung Dom

Am Ende der umfangreichen Modernisierungsarbeiten des ersten Bauabschnitts werden 96 Brandschutzschalter, 47 Fehlerstromschalter und 10 Überspannungsschutzgeräte in ein neues Herzstück aus Haupt- und Unterverteilungen eingebunden sein, verdrahtet über rund 200 m Kabeltrassen. Eigens für die sichere Montage der Hauptzuleitungen musste ein Gerüst oberhalb der Sakristei gezimmert werden. Das musste erst einmal aufwendig über enge schmale Wendeltreppen hinauf in den Dachstuhl von St. Stephan transportiert und aufgebaut werden. Doch belohnt wurden die Anstrengungen der Handwerker mit dem einzigartigen Blick auf Dom, Altstadt und den Rhein bis weit nach Frankfurt mit seinen Wolkenkratzern.

Nach dem ersten Bauabschnitt ist jedoch vor dem zweiten. Im Sinne der Energie- und Kosteneinsparung sind weitere Optimierungsmaßnahmen in der Beleuchtung von Kirche, Kreuzgang und Nebenräumen notwendig. Auch mit Blick auf die einzige Einnahmequelle der Kirchengemeinde, müssen in den kommenden Jahren noch touristischen Anforderungen (wie etwa WLAN-Anschluss) sowie Optimierungs- und Sicherheitsaspekten für Veranstaltungen, wie Konzerten oder Vorträgen, Rechnung getragen werden.

Die Kirchengemeinde steht also in den folgenden Jahren wieder vor großen finanziellen Herausforderungen, die gestemmt werden wollen. Deshalb suchen wir weiterhin Spender und Sponsoren. Jeder Beitrag kann uns helfen die nächsten Bauabschnitte voranzubringen, die nötig sind, damit wir die neue Elektrik in St. Stephan auf einen aktuellen und, ganz wesentlich, sicheren Stand bringen.

Wenn Sie mithelfen wollen, spenden Sie bitte an die Kirchengemeinde auf das Konto:

DE90 3706 0193 4001 4520 08 und geben Sie das Stichwort „Elektrik St. Stephan“ an.

 

                                                                                               Verwaltungsrat St. Stephan