Mit einem festlichen Gottesdienst an einem gewöhnlichen Freitag, dem 125. Weihetag unserer katholischen Pfarrkirche St. Martin Ober-Olm, wurde das Jubiläum des Kirchenbaus gebührend gefeiert. Der neugotische, innen kunstvoll ausgemalte Bau wurde 1879/81 von Dombaumeister Lucas neu errichtet, 1899 von Dombaumeister Ludwig Becker durch einen stilreinen gotischen Hochchor mit Sakristei erweitert. Bischof Kohlgraf zelebrierte den Festgottesdienst am 125. Weihetag, denn am 19.04.1899 wurde die Kirche durch Bischof Paul Leopold Haffner geweiht. Die musikalische Gestaltung übernahmen Musiker:innen der verschiedenen ortsansässigen Musikgruppen.
Bischof Kohlgraf sprach in seiner Predigt alle an: Wir sollen Hoffnungsmacher sein, in einer Welt, die die Kirche kritisch sieht, die aber Gläubige braucht, die ihre Talente einbringen und auch ihre Kritik in die Kirche tragen. Bischof Kohlgraf erlebte uns als aktive Gemeinde, die singt und frohen Mutes ist und in Gemeinschaft glaubt.
Zum Abschluss des Gottesdienstes wurde Michael A. Leja verabschiedet. Er übernimmt im Bistum Mainz eine neue Aufgabe, so dass er die Pfarrgruppe Sankt Martin und Sankt Andreas verlässt. Für den Pfarrgemeinderat bedankte sich Kathrin Fiederling und Ute Kipping-Karbach für den Verwaltungsrat. Die beiden evangelischen Pfarrer Simon Meister und Ulrich Dahmer, hoben die gute ökumenische Verbindung hervor, diese Zusammenarbeit ist in den letzten Jahren gewachsen. Es war ihnen wichtig, auch das gute persönliche Miteinander zum Ausdruck zu bringen. Ortsbürgermeister Matthias Becker sprach ebenso für die anwesende Ortsbürgermeisterin Ute Granold (Klein-Winternheim) und die Beigeordnete Doris Schmahl, die Ortsbürgermeister Winfried Schnurbus (Essenheim) vertrat. Matthias Becker erwähnte die gemeinsame Verantwortung der Kommunen und der Kirchen für die Menschen vor Ort, der sich die Verantwortlichen gemeinsam, im regen und immerwährenden Austausch stellten. Für die Mitarbeiter im Pastoralteam wünschte Gemeindereferentin Hanna Erdmann alles Gute und sprach ein großes Dankeschön für die vertrauensvolle Zusammenarbeit aus, ebenso wie Frau Schmahl, die mit den Kolleginnen im Pfarrbüro Pfarrer Leja den Rücken frei hielten und ihn unterstützten.
Nach den bewegenden Worten verabschiedete sich Michael A. Leja von seiner ersten Gemeinde, er ist dankbar für die gemeinsame Zeit und bittet seinen Nachfolger ebenso herzlich aufzunehmen, wie er es 2017 erlebt hat.
Nach dem Gottesdienst war ein Umtrunk in der Ulmenhalle vorbereitet und viele Menschen nutzten die Gelegenheit, sich persönlich von Pfarrer Leja zu verabschieden. Am Sonntag, 21.4.24 zelebrierte er dann seinen letzten Gottesdienst in St. Martin und verabschiedete sich endgültig nach Mainz. Wie viele Gläubige, die ihm mit Tränen in den Augen die Hand reichten, weinte auch der Himmel, denn leichter Schneeregen ging nach dem Ende des Gottesdienstes nieder. Das Titelblatt des Osterpfarrbriefs 2024 zeigt die Blütenpracht von Vergissmeinnicht. Und vergessen werden wir uns sicher wechselseitig nicht – Sie, lieber Herr Pfarrer Leja ihre erste Pfarrgruppe und wir unseren Pfarrer Leja, den wir auf seinem weiteren Lebensweg mit unseren Gebeten begleiten.
Für den PGR Doris Leininger-Rill