Menschen geben unserer Kirche ein Gesicht

Unsere Kirche lebt durch die Menschen und Gruppen, die sich engagieren.
Darum starten wir mit einer Serie über Menschen und Gruppen, die sich seit Jahren in besonderer Weise engagieren.
Sie sorgen dafür, dass „der Laden läuft“!
Manchmal ganz still und leise im Hintergrund oder auch prominent im Vordergrund.
Natürlich wollen wir niemanden vergessen.
Deshalb dürfen sie gerne auch jemanden nennen oder selbst einen Artikel über ihren Herzensmenschen oder ihre Herzensgruppe schreiben.
Wir werden die „großen“ Pfarrbriefe an Ostern und Weihnachten wählen, um eine breite Zahl von Lesern damit zu erreichen.
Wie angekündigt folgen nun parallel zum Osterpfarrbrief die nächsten Beiträge.

Jubilate

Jubliate (c) Jubilate

Die Instrumentalgruppe

Was bewegt Menschen dazu, sich in ihrer ohnehin knapp bemessenen Freizeit freiwillig Termine  aufzuladen, und das Ganze auch noch an Wochenenden? Es ist die Freude am gemeinsamen Musizieren und die Begeisterung, Gottesdienste durch Musik mitzugestalten. Das ist es, was uns antreibt, uns verbindet und die Instrumental-Musikgruppe „Jubilate“ seit 1995 Jahren bestehen lässt.
Wir sind zu hören in Familiengottesdiensten, Gottesdiensten der Gruppe IGB („Im Gespräch bleiben“) sowie in den Festgottesdiensten zur Erstkommunion und zur Firmung in Klein-Winternheim. Unter der engagierten, organisatorischen und musikalischen Leitung von Jutta Weber-Ziegert sorgt Jubilate hierbei für die klangvolle Begleitung.
Zu hören sind neue geistliche Lieder aus dem Liederbuch „beherzt“, Altbekanntes aus dem Gotteslob, sowie Kompositionen der ökumenischen Taizé-Gebetsstunden. Außerdem studiert Jubilate mit großem Engagement regelmäßig  Instrumentalstücke ein, die dann im Gottesdienst zum Einzug oder zur Kommunionausteilung vorgetragen werden. Probentermine setzen wir den jeweiligen Auftritten entsprechend an.
Die bunt gemischte Gruppe besteht aus Musikerinnen und Musikern unterschiedlichen Alters, aktuell mit folgender Besetzung: Flöten (Annika Meier, Jutta Weber-Ziegert), Saxofon/Klarinette (Zena Becker), Trompete (Thomas Schreiber), Posaune (Marcus Mühlenbeck), Gitarren (Anette Fleck, Kerstin Mickel, Jochen Alkemper) und Keyboard (Wolfgang Gröning).
Wir sind ein gut harmonierendes, kleines Team. Kurzfristig schwierig wird es immer dann, wenn einzelne oder mehrere Mitglieder an bereits zugesagten Terminen verhindert sind, langfristig herausfordernd wird es im Falle von endgültigen Abgängen. Bisher ist es uns immer gelungen, in beiden Fällen die Lücken zu schließen und entsprechenden Ersatz zu finden.
In der Liturgie steht die Musik zwar nicht im Mittelpunkt, sie ist jedoch weitaus mehr als nur Umrahmung. Gottes Lob lässt sich wunderbar durch Musik ausdrücken.
Wir von Jubilate freuen uns darauf, unter den neuen Rahmenbedingungen des Pastoralraums auch in Zukunft Gottesdienste musikalisch mitzugestalten.
Thomas Schreiber

 

Unsere Musiker

 

 

Peter und Petra Hammer

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Herrn Pfarrer Fuhr sind wir aufgefallen, da wir unsere Kinder schon als Babys mit zum Gottesdienst nahmen.
Bei einem Taufgespräch bei uns zu Hause erfuhr er, dass ich über 10 Jahre Messdiener in Gonsenheim war und fragte mich spontan, ob ich mir Messdienerarbeit hier in Ober-Olm vorstellen könnte.
Das war der Beginn einer 40 jährigen Tätigkeit in der Kinder und Jugendarbeit.
Dafür sind wir Herrn Pfarrer Fuhr dankbar. 
Angefangen hat es mit einer wöchentlichen Messdienerstunde.
Schnell kam das Zeltlager, die Kinder- und Jungendfreizeiten und die religiösen Freizeiten dazu.
Das alles konnte ich nur mit Unterstützung von Petra bewältigen. Sie war von Beginn an, oftmals als Betreuerin und Köchin dabei. Nebenher war sie im Pfarrgemeinderat tätig und kümmert sich bis heute um die Kirchenwäsche.
Ebenso war es der Vorschlag von Pfarrer Fuhr die Pfarrscheune so zu gestalten, dass sämtliches Zeltmaterial dort ordentlich untergebracht werden konnte. So wurde ich vor geraumer Zeit "Hausmeister" der Scheune.
Als dann vor mehr als 4 Jahren die Idee vom Bibelgarten aufkam, war ich sofort Feuer und Flamme.
Was daraus geworden ist, sehen sie selbst. 

Peter Hammer
Ober-Olm,  Januar 2025

 

Emil Weichlein: Davon lebe ich

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Meine Frau Barbara und ich sind 1979 mit unseren fünf Kinder nach Essenheim in das von uns erworbene Haus Hauptstraße 48 gezogen. Damals lebten nach unserer Erinnerung in Essenheim knapp 100 katholische Christen. Regelmäßig fanden bereits zu dieser Zeit katholische Gottesdienste in der evangelischen Kirche statt, wohl zweimal im Monat. Die Zahl der Gottesdienstbesucher war eher gering. Zunehmend wurden wir einbezogen etwa für das Öffnen der Kirche, Läuten, Sakristei- und Ministrantendienst. Beim Erwerb und Umbau des Hauses Sankt Martin ab 1992 hat meine Frau nachdrücklich mitgewirkt.
Wir freuen uns, dass uns Katholiken seit Jahren in Essenheim ein eigenes Haus zur Verfügung steht und über die dortigen ökumenischen Glaubensfeiern mit anschließendem Impuls-Frühstück. Freilich nehmen wir die nunmehr nur noch ausgesprochen seltene gemeinsame Nutzung unserer Essenheimer Kirche auch als Verlust für die heute dringend gebotene ökumenischen Zusammenarbeit wahr.
Von meiner Herkunft und anderen Lebensumständen her sind katholische Gottesdienste, Glaubensfeiern, Gebetsstunden usw. feste Bestandteile meines Lebens. Das gilt auch für meine Ehefrau.
Die eigentliche Grundlage meines Lebens und meines Glaubens ist das Alte und Neue Testament, insbesondere das Buch der Psalmen. Das beruht wohl nicht zuletzt darauf, dass mir in jungen Jahren ein Lehrerehepaar den Deutschen Psalter von 1947, übersetzt von Romano Guardini, schenkte. Auf nahezu allen Wegen meines Lebens hat mich dieses Büchlein begleitet.
„Der Herr ist mein Hirt, nichts kann mir fehlen;
Er läßt mich rasten auf grüner Au.
Und müßte ich gehen in dunkler Schlucht,
ich fürchte kein Unheil: Du bist bei mir".
Diese beiden Verse am Beginn von Psalm 22, überschrieben mit „Gottes Hirtensorge“, sind das Fundament meines Glaubens und meines gesamten Lebens.
Geboren wurde ich 1940 in einem einzeln liegenden, damals kleinen Bauernhof in der Rhön. Dunkle Schluchten, beachtliche Bergmassive und Auen mit kleinen Bächen und Flüssen zeichnen dieses Gebirge aus. Stets gab es dort Hirten, die neben ihren eigenen auch Tiere weideten, die ihnen von Landwirten anvertraut worden waren. Meist waren es Schafherden mit über einhundert Tieren. Schon als Kind erfuhr ich, dass die Hirten auch bei Kälte und Regen über Nacht bei ihren Tieren blieben, selbst wenn kein schützender Unterstand in der Nähe war. War ein Schaf erkrankt, hatte es etwa ein Bein gebrochen, trug es der Hirt - wenn notwendig - auf seinen Schultern über etliche Kilometer zum nächsten Tierarzt oder Heiler.
Gott ist mein Hirt, auch wenn ich in dunkler Schlucht gehen muss,
das glaube ich, darauf hoffe ich, davon lebe ich.
Hinweis: In unserem Gesangbuch und auch anderen Stellen finden Sie den Text „Der Herr ist mein Hirt …“ unter Psalm Nummer 23. Suchen Sie diesen Psalm auch im Internet auf, es lohnt sich sehr!

Text: Emil Weichlein
Foto: Heidi Engel

 

Familie Geisinger

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Margaretha Herbert (Oma Geisinger) kümmerte sich seit 1996 ehrenamtlich um die Valentinuskapelle im Innenbereich.
Diesen Dienst hat mittlerweile Rosi Geisinger übernommen.
Markus und Rosi Geisinger engagierten sich auch sowohl bei der Kommunion- als auch der Firmvorbereitung. Auch im Pfarrgemeinderat hinterließen sie ihre Spuren. 8 Jahre war Rosi im Pfarrgemeinderat und im Kirchenverwaltungsrat unserer Gemeinde aktiv und auch Markus gestaltete 12 Jahre im PGR das Gemeindeleben mit.
Seit der Gründung der Taufkatecheten war Rosi dabei und macht 2024, zum letzten Mal die Taufvorbereitung bei ihrer Enkelin, der kleinen Lisa. Zudem übernimmt sie seit einigen Jahren mit Leidenschaft die Kirchenführungen für die Kommunionkinder.

Markus zeigte seine schauspielerischen Talente 14 Jahre lang bei der Valentinusbühne.
Davon zeugen auch die Bilder der Aufführungen im Haus St. Valentin.
Seit vielen Jahren pflegen Rosi und Markus ehrenamtlich die Außenanlage der Valentinuskapelle. Wir alle genießen diesen Anblick rund um die Kapelle, besonders wenn es abends so schön illuminiert ist.  
Seit ca. 30 Jahren ist Markus in unserer Kirchengemeinde als Lektor tätig und organisiert die Himmelträger bei Prozessionen. Auch das traditionelle Osterfeuer in der Osternacht,  (entzündet mittlerweile im Bibelgarten) gehört zu seinen selbsternannten Pflichten.
Und Thomas Geisinger war fast 15 Jahre Ministrant/Oberministrant! Im Anschluss daran übernahm der das wichtige Amt des Kommunionhelfers.
In den letzten Jahren hat Thomas unsere Kirche mit dem Ertrag seines Weingutes immer wieder unterstützt.
Er lieferte und spendete die Weine für den Ausschank bei der Valentinusbühne und übernahme bei besonderen Anlässen zuverlässig den Ausschank. Mit dem Verkauf des Stiftungsweines konnte der für die Kirchengemeinde in den vergangen Jahren einen Beitrag zum Stiftungsvermögen beitragen. Auch der Messwein für unsere Gottesdienste wird von ihm produziert und dann und wann auch gespendet.
Wenn man das so liest ist das unglaublich beeindruckend, was Familie Geisinger in all den Jahren in unterschiedlicher Formation und Aktivität für unsere Kirche geleistet hat und noch immer leistet.
Dafür sind wir von Herzen dankbar und hoffen, dass es immer wieder Menschen wie Familie Geisinger gibt, die unsere Gemeinschaft so vielfältig bereichern.
„Wir machen das alles nicht, um dafür gelobt zu werden, sondern weil uns der Glaube wichtig ist und man die frohe Botschaft nur weitertragen und Mitmenschen dafür begeistern kann, wenn er lebendig gelebt wird.
Deshalb engagieren wir uns für die Kirche und tragen unseren Teil gerne dazu bei!“, sagt Thomas Geisinger!

Inhalt und Bild: Thomas Geisinger
Textbearbeitung: Kathrin Fiederling



 

Ursula Kuczka: Darum glaube ich

In letzter Zeit ist viel von „Resilienz“ die Rede. Das Wort bezeichnet die Widerstandskraft des Menschen in schweren Lebenssituationen und existenziellen Krisen.
Eine lange Zeit des Friedens und des Wohlstands hat uns verwöhnt. Konsum, Work-Life-Balance, Lebensmaximierung jeglicher Art und das Schwinden religiöser Bindungen, haben schlimme Schicksalsschläge und Leid ins Private verdrängt. Die Fähigkeit, damit umgehen zu können, ist oft verloren gegangen, zu groß erscheint die Diskrepanz zu anderen, die ihr Leben scheinbar unbeschwert genießen können. Und selbst im Familien- und Freundeskreis ist da oft nur sprachlose Hilflosigkeit.
Wir Alten kennen sie noch, die Kirchenlieder, in denen vom „Jammertal“ gesungen wurde. Wir wussten noch, dass es keine Sicherheiten gibt, dass alles geschenkt ist, und es kein Anrecht gibt auf Glück, Gesundheit und Wohlstand, dass Leid, Krankheit, Verlust und Tod immer Teil deines Lebens sind, und es gilt, dieses zu bestehen, zu meistern.
Doch wo in dieser so diversen Gesellschaft gibt es Richtlinien, Kraftquellen zu innerer Orientierung in Krisen? Die Angebote sind so vielfältig in unserer Gesellschaft, aber wirklich tragfähig sind die wenigsten. Praxen von Psychologen und Therapeuten sind überlaufen. Wir als Christen könnten und sollten ein festes Fundament haben, das uns in leidvollen Lebenssituationen Halt und Orientierung gibt – haben wir es?
Haben Sie in schwersten Grenzsituationen – tödliche Erkrankung eines Kindes, Verlust geliebter Menschen, schwerste eigene Erkrankung – genügend glaubensbedingte, vertrauensstiftende Resilienz? – Da wenden wir uns an Gott, wir beten und zünden Kerzen an und dann? – Was, wenn kein Gott uns erhört, wenn unsere schlimmsten Befürchtungen wahr werden?
Schon unser Beten gibt uns eine Richtung, Orientierung hin auf etwas viel Größeres als unser – endliches – Leiden: Gott! Denn wir glauben, dass da einer ist, der unsere Not kennt, der uns hört – nicht unbedingt erhört-, das dürfen wir hoffen, aber nicht erwarten. Aber das Gebet hilft, das Gefühl der Ohnmacht, des Ausgeliefertseins zu kanalisieren, wenn wir uns Gott anvertrauen.
Im Leid erkennen wir, was wirklich zählt im Leben, Dinge gewichten sich neu, das Wesentliche wird sichtbarer. Wir dürfen vor Gott jammern und klagen– auch Jesus hat am Kreuz geklagt – „mein Gott, warum hast du mich verlassen“ – aber kurz danach: „mein Vater in deine Hände lege ich meinen Geist“. Und darum kommen wir nicht herum: Zuzustimmen und zu sagen: „Dein Wille geschehe“, auch wenn dieser göttliche Wille dem unseren konträr gegenübersteht. Unsere Zustimmung macht frei, Blockaden brechen auf, schaffen Raum für Neues. Das ist kein leichter Weg, aber ein lohnender, er bindet den Schmerz und gibt dem Leid einen Sinn, auch wenn wir diesen so gar nicht verstehen. Im reichen Schatz der Psalmen gibt es wunderbare Beispiele dafür über mehr als 3000 Jahre hinweg
Mein absoluter Lieblingspsalm: Psalm 139. Er verweist einerseits auf die unvorstellbare Größe Gottes, schenkt aber gleichzeitig Hoffnung und tiefe Geborgenheit: Bei ihm sind wir – mit allem, was uns quält – gut aufgehoben!

 

Ursula Kuczka

Seit vielen Jahren Lektorin, ehemalige PGR Vorsitzende in Klein-Winternheim und Firmkatechetin.

Das Team des Ökumenischen Impuls-Frühstücks

Impuls Wolken (c) HE
Zu einer der neueren Gruppen in unserer Pfarrgemeinde zählt das Team des ökumenischen Impuls-Frühstücks, das Anfang des Jahres von Brigitte Mohr und Marion Mann gegründet wurde.
Ziel war es zunächst ein Angebot für die katholischen Gemeindemitglieder von Essenheim zu schaffen, das Raum für Austausch und Begegnung bietet.
Deshalb wurde zu einem Impuls mit anschließendem Frühstück eingeladen.
Das Treffen kam sehr gut an, aber wir wollten alle ansprechen und so wurde kurzerhand das „ökumenische Impuls-Frühstück“ geschaffen.

Inzwischen ist das Team größer geworden und besteht aus mehreren Mitgliedern, die abwechselnd die Impulse vorbereiten oder einfach nur mitgestalten. Jeder, der Zeit und Interesse hat, kann Teil des Teams werden.
Das Team legt großen Wert darauf, dass sich alle Teilnehmer wohlfühlen und aktiv am Geschehen teilnehmen können.
Zum ökumenischem Impuls-Frühstück sind alle Mitbürger:innen eingeladen.
Hier können eigene Gedanken und Erfahrungen geteilt werden, was zu einem lebendigen und bereichernden Austausch führt.

Wir freuen uns auf noch viele weitere Impulse mit anschließendem Frühstück und laden alle herzlich dazu ein.

Text: Marion Mann
Bild: Brigitte Mohr