Menschen geben unserer Kirche ein Gesicht
Unsere Kirche lebt durch die Menschen und Gruppen die sich engagieren.
Darum starten wir mit einer Serie über Menschen und Gruppen, die sich seit Jahren in besonderer Weise engagieren.
Sie sorgen dafür, dass „der Laden läuft“!
Manchmal ganz still und leise im Hintergrund oder auch prominent im Vordergrund.
Natürlich wollen wir niemanden vergessen. Deshalb dürfen sie gerne auch jemanden nennen oder selbst einen Artikel über ihren Herzensmenschen oder ihre Herzensgruppe schreiben.
Wir werden die „großen“ Pfarrbriefe an Ostern und Weihnachten wählen, um eine breite Zahl von Lesern damit zu erreichen.
Hier nun die ersten Beiträge zu Familie Geisinger aus Ober-Olm, Ursula Kuczka aus Klein-Winternheim und der Gruppe "Ökumenisches Impuls-Frühstück" aus Essenheim.
Ursula Kuczka: Darum glaube ich
In letzter Zeit ist viel von „Resilienz“ die Rede. Das Wort bezeichnet die Widerstandskraft des Menschen in schweren Lebenssituationen und existenziellen Krisen.
Eine lange Zeit des Friedens und des Wohlstands hat uns verwöhnt. Konsum, Work-Life-Balance, Lebensmaximierung jeglicher Art und das Schwinden religiöser Bindungen, haben schlimme Schicksalsschläge und Leid ins Private verdrängt. Die Fähigkeit, damit umgehen zu können, ist oft verloren gegangen, zu groß erscheint die Diskrepanz zu anderen, die ihr Leben scheinbar unbeschwert genießen können. Und selbst im Familien- und Freundeskreis ist da oft nur sprachlose Hilflosigkeit.
Wir Alten kennen sie noch, die Kirchenlieder, in denen vom „Jammertal“ gesungen wurde. Wir wussten noch, dass es keine Sicherheiten gibt, dass alles geschenkt ist, und es kein Anrecht gibt auf Glück, Gesundheit und Wohlstand, dass Leid, Krankheit, Verlust und Tod immer Teil deines Lebens sind, und es gilt, dieses zu bestehen, zu meistern.
Doch wo in dieser so diversen Gesellschaft gibt es Richtlinien, Kraftquellen zu innerer Orientierung in Krisen? Die Angebote sind so vielfältig in unserer Gesellschaft, aber wirklich tragfähig sind die wenigsten. Praxen von Psychologen und Therapeuten sind überlaufen. Wir als Christen könnten und sollten ein festes Fundament haben, das uns in leidvollen Lebenssituationen Halt und Orientierung gibt – haben wir es?
Haben Sie in schwersten Grenzsituationen – tödliche Erkrankung eines Kindes, Verlust geliebter Menschen, schwerste eigene Erkrankung – genügend glaubensbedingte, vertrauensstiftende Resilienz? – Da wenden wir uns an Gott, wir beten und zünden Kerzen an und dann? – Was, wenn kein Gott uns erhört, wenn unsere schlimmsten Befürchtungen wahr werden?
Schon unser Beten gibt uns eine Richtung, Orientierung hin auf etwas viel Größeres als unser – endliches – Leiden: Gott! Denn wir glauben, dass da einer ist, der unsere Not kennt, der uns hört – nicht unbedingt erhört-, das dürfen wir hoffen, aber nicht erwarten. Aber das Gebet hilft, das Gefühl der Ohnmacht, des Ausgeliefertseins zu kanalisieren, wenn wir uns Gott anvertrauen.
Im Leid erkennen wir, was wirklich zählt im Leben, Dinge gewichten sich neu, das Wesentliche wird sichtbarer. Wir dürfen vor Gott jammern und klagen– auch Jesus hat am Kreuz geklagt – „mein Gott, warum hast du mich verlassen“ – aber kurz danach: „mein Vater in deine Hände lege ich meinen Geist“. Und darum kommen wir nicht herum: Zuzustimmen und zu sagen: „Dein Wille geschehe“, auch wenn dieser göttliche Wille dem unseren konträr gegenübersteht. Unsere Zustimmung macht frei, Blockaden brechen auf, schaffen Raum für Neues. Das ist kein leichter Weg, aber ein lohnender, er bindet den Schmerz und gibt dem Leid einen Sinn, auch wenn wir diesen so gar nicht verstehen. Im reichen Schatz der Psalmen gibt es wunderbare Beispiele dafür über mehr als 3000 Jahre hinweg
Mein absoluter Lieblingspsalm: Psalm 139. Er verweist einerseits auf die unvorstellbare Größe Gottes, schenkt aber gleichzeitig Hoffnung und tiefe Geborgenheit: Bei ihm sind wir – mit allem, was uns quält – gut aufgehoben!
Ursula Kuczka
Seit vielen Jahren Lektorin, ehemalige PGR Vorsitzende in Klein-Winternheim und Firmkatechetin.
Das Team des Ökumenischen Impuls-Frühstücks
Zu einer der neueren Gruppen in unserer Pfarrgemeinde zählt das Team des ökumenischen Impuls-Frühstücks, das Anfang des Jahres von Brigitte Mohr und Marion Mann gegründet wurde.
Ziel war es zunächst ein Angebot für die katholischen Gemeindemitglieder von Essenheim zu schaffen, das Raum für Austausch und Begegnung bietet.
Deshalb wurde zu einem Impuls mit anschließendem Frühstück eingeladen.
Das Treffen kam sehr gut an, aber wir wollten alle ansprechen und so wurde kurzerhand das „ökumenische Impuls-Frühstück“ geschaffen.
Inzwischen ist das Team größer geworden und besteht aus mehreren Mitgliedern, die abwechselnd die Impulse vorbereiten oder einfach nur mitgestalten. Jeder, der Zeit und Interesse hat, kann Teil des Teams werden.
Das Team legt großen Wert darauf, dass sich alle Teilnehmer wohlfühlen und aktiv am Geschehen teilnehmen können.
Zum ökumenischem Impuls-Frühstück sind alle Mitbürger:innen eingeladen.
Hier können eigene Gedanken und Erfahrungen geteilt werden, was zu einem lebendigen und bereichernden Austausch führt.
Wir freuen uns auf noch viele weitere Impulse mit anschließendem Frühstück und laden alle herzlich dazu ein.
Text: Marion Mann
Bild: Brigitte Mohr