Valentinusbühne 2024
„Silberhochzeit -oder lieber einen Mann als gar keinen Ärger“
… so der Titel des Theaterstücks von Regina Rösch, welches die SpielerInnen der Valentinusbühne in diesem Jahr auf die Bühne brachten.
Anfang März feierte man vor ausverkauftem Haus die Premiere und vier weitere Vorstellungen folgten.
Man ist schon lange verheiratet, aber sind das nun wirklich schon 25 Jahre …?
Emil (Uwe Beyer) und Betty Fetzer (Sandra Paulus) versuchten diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen und hatten durchaus sehr unterschiedliche Auffassungen darüber, wie man dieses Jubiläum denn feiern könnte. Die Silberbraut Betty wollte ein richtig tolles Fest und dazu neue Möbel, ein neues Bad und endlich ein aufgeräumtes Wohnzimmer, doch wer sollte das alles bezahlen?
Emil ignorierte die Wünsche seiner Frau, ihm reichte da Kaffee und Kuchen mit den Nachbarn (Enrico Einecke, Anke Walter); doch dann sagte sich unverhofft die reiche Erbtante Edith (Elfriede Niebergall) aus Amerika an und so nahm das Schicksal seinen Lauf.
Emils schlaue Ehefrau luchste der Tante nämlich seit Jahren mit falschen Berichten über ihr exklusives Leben in Ober-Olm viel Geld aus der Tasche: Dazu zählte das Studium des Sohnes Stefan (Alexander Metzler) zum Zahnarzt, der mit Hängen und Würgen gerade so seine Schlosserlehre geschafft hatte und die Bekanntschaften mit jeder Menge „hohen Tieren“. Emil selbst war angeblich ein hochangesehener Bürger, mit vielen wichtigen Posten…
Die Lösung für dieses Problem:  was man nicht ist, das muss man bis zur Ankunft der Tante eben noch werden. Der Sohn besorgte sich schnell eine Verlobte (Dagmar Baur), der Freund wurde zum Buttler James (Rainer von Scharpen) und der Nachbar zum Augenarzt ernannt.
Als die Erbtante nun endlich auftauchte bekam sie eine schöne Geschichte vorgespielt; doch die Tante war ebenso unecht, wie die inszenierte Feier zur Silberhochzeit.
Das Publikum war von Anfang an begeistert und der Applaus war allen Beteiligten sicher.
Dieser großartig von Dagmar Baur inszenierte Schwank in 3 Akten wäre nicht möglich gewesen, ohne die vielen helfenden Hände, die vor, während und nach den Aufführungen rund um die Bühne ehrenamtlich tätig waren. Nicht zuletzt ein Danke schön an die Souffleuse (Claudia Vieten) und die Verantwortlichen für das Bühnenbild (Gerhard Leukel, Rainer Niebergall) und die Licht- und Tontechnik (Tobias Crecelius, Reinhold Vieten).
Danke auch für die vielfältige materielle und finanzielle Unterstützung verschiedener Sponsoren, die unsere Arbeit damit würdigen und auch erleichtern.
Den fünften Aufführungsabend nutzte Pfarrer Leja ein letztes Mal für seine humorvollen Abschlussworte und so seien sie nun gespannt auf das kommende Jahr, wenn sich Mitte März der Vorhang der Valentinusbühne wieder lüftet.

Sandra Paulus

Historie:

Die Ober-Olmer Valentinusbühne

Der Valentinstag ist in Ober-Olm  nicht nur ein Tag der Blumen und Geschenke, denn rund um den 14. Februar, dem Namenstag des Hl. Valentin, begeistert  die Valentinusbühne nun schon seit 28 Jahren ein großes Publikum mit der Aufführung eines Theaterstücks.

Die Valentinusbühne wurde gegründet  von Marlene Hang, der damaligen Gemeindereferentin der kath. Kirchengemeinde  Sankt Martin Ober-Olm.  Das 1.Theaterstück „Die Wunderkur“ war im Rahmenprogramm zum 650.Jubiläum der Valentinuskapelle als einmaliger Auftritt gedacht. Doch die Resonanz beim Publikum war so groß, dass das Ensemble bis auf den heutigen Tag für gelungene Unterhaltung sorgt. Die Ober-Olmer  Theatertage entwickelten sich als Dauerbrenner und bereichern somit auch das Kulturangebot in der Region.

Nach dem Erfolg des ersten Stückes hat sich eine Gruppe gebildet, die mit viel persönlichem Einsatz, Spaß am Theaterspielen und mit hervorragendem Teamgeist agiert. Die meisten der Akteure der ersten Stunde sind auch heute noch dabei. Doch ihre Aktivitäten sind nicht nur auf das Theaterspielen beschränkt, sie engagieren sich ehrenamtlich in vielen Bereichen der Kirchengemeinde. Den Erlös aus den Aufführungen des Theaterspiels überlassen die Spielerinnen und Spieler der Pfarrei für deren vielfältige Aufgaben. Nach dem Weggang von Marlene Hang übernahm Rita Ulrich 2001 die Regie und begleitete die Truppe bis 2017.

Inzwischen musste die Zahl von ursprünglich 2 Aufführungen wegen der immer größer werdenden Nachfrage auf nunmehr 5 aufgestockt werden.

Obwohl  sich die Schauspieler als Laiendarsteller verstehen, bringen sie inzwischen eine Professionalität mit, die in jedem Stück Höhepunkte setzt. Das oberste Ziel der Laienspielgruppe ist es, das Publikum zum Lachen zu bringen und den Besuchern unvergesslich schöne Stunden zu bereiten. Deshalb kommen Lustspiele, Schwänke und Possen zur Aufführung, die von den Akteuren und der Regie gemeinsam ausgewählt werden, immer im Hinblick auf mögliche Übereinstimmung der einzelnen Charaktere. Dabei werden auch gerne die Gemeindepfarrer, wie die damaligen Pfarrer Karl-Heinz Fuhr und Pfarrer Erhard Schmitt mit einer kleinen Rollen bedacht.

Ab Oktober jeden Jahres beginnt nicht nur das Rollenstudium, es wird auch bereits daran gefeilt, die Textvorlage mit viel Lokalkolorit auszukleiden, was für zusätzliche Höhepunkte der Darbietungen sorgt und sicherlich über all die Jahre das Besondere an den Aufführungen war. Selbstverständlich kommt es auch darauf an, was jeder Darsteller aus seiner ihm zugedachten Figur macht, wobei schon mancher derart über sich hinausgewachsen ist, dass er  bei späteren Begegnungen immer noch auf seine Rolle und sein komödiantisches Talent lobend angesprochen wird.

Auf die sprachliche Umsetzung des Rollentextes vom Hochdeutschen ins „Rhoihessisch“  sind die Darsteller spezialisiert, denn es hat sich gezeigt, dass die in Mundart gesprochenen Dialoge dem Ganzen die richtige Würze geben und beim Publikum immer gut ankommen.

Ab Dezember nimmt das Spiel Gestalt an, Kostümfragen werden geklärt und neue Szenenvarianten während der Proben ausgetestet. Souffleuse, Bühnenbildner und Beleuchtungstechniker sorgen für optimale Spielbedingungen. Die Requisiten für die Bühnenausstattung werden meistens aus verschiedenen Haushalten zusammengetragen und nicht selten findet sich manch heimisches Möbelstück auf der Bühne wieder.

Premiere ist dann rund um den 14. Februar im Haus St. Valentin in Ober-Olm.

Nicht nur vom Publikum erhält die Valentinusbühne Beifall, Lob und Anerkennung, auch die Verbandsgemeinde Nieder-Olm zeichnete sie im Dezember 2006 für ihr Engagement im Bereich Kultur  mit dem Ehrenamtspreis aus.

Rita Ulrich

Ober-Olm 

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