Stephanie Rieth, Claudia Wilhelm, Wolfgang Knauer (c) Alexander Matschak

„Elementares Grundbedürfnis“

Stephanie Rieth, Claudia Wilhelm, Wolfgang Knauer
Datum:
Mi. 13. Sep. 2023
Von:
Anja Weiffen/ Kirchenzeitung

Arbeiten und dabei auch auf die Gesundheit achten: Beim zweiten „Gesundheitstag“ des Bistums bekamen Mitarbeitende dazu viele Anregungen. Erstmals beteiligten sich auch die Dotation, das Priesterseminar und Unikathe.

Steinchen fliegen durch die Luft. Der Drucklufthammer prasselt. Das Werkzeug unter Kontrolle halten? Schwierig. Damit einen Steinblock bearbeiten? Respekt. So kann es sich anfühlen, in der Mainzer Dombauhütte zu arbeiten. Vor allem gegen Staub und Lärm müssen sich die Steinmetze im Arbeitsalltag mit Brille, Maske und Kopfhörer schützen. Der Workshop in der Dombauhütte war eines von vielen Angeboten des zweiten „Gesundheitstags“ des Bistums. Die Veranstaltung fand in Mainz an drei Standorten statt – im Erbacher Hof, im Priesterseminar und in der Dombauhütte. Beim „Gesundheitstag“ drehte sich alles um Arbeit und Gesundheit (siehe „Zur Sache“). Vor sechs Jahren wurde das Format aus der Taufe gehoben. Die Organisation liegt bei der Stabsstelle Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die Veranstaltung richtete sich an die Mitarbeitenden des Bistums, erstmals waren auch die Mitarbeitenden der Dotation, darunter die Dombauhütte, des Priesterseminars und des Kita-Zweckverbands Unikathe beteiligt. Bei der Eröffnung sagte Wolfgang Knauer, Leiter der Stabsstelle Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz: „Gesund mit Leib und Seele zu sein, ist ein elementares Grundbefürfnis, das uns alle eint.“ Trotz dieses Bedürfnisses sei es paradox, dass es in der heutigen Zeit eine Herausforderung darzustellen scheint, „unsere Gesundheit im beruflichen wie im privaten Alltag zu bewahren“. Claudia Wilhelm von der Stabsstelle, die den Tag maßgeblich mitorganisiert hatte, sagte im Gespräch mit „Glaube und Leben“: „Das Bistum hat sich die Gesundheit der Mitarbeiter auf die Fahnen geschrieben und möchte sie dazu anregen, sich gesundheitsförderlich zu verhalten.“ Nicht nur für die körperliche Gesundheit, „auch für Geist, Seele und Sinne haben wir uns Angebote überlegt“. 300 Mitarbeitende seien angeschrieben worden. „178 haben sich zu dem Tag angemeldet“, so Wilhelm. 

Eine von ihnen ist Kerstin Stumpf vom Kathollischen Familienbildungswerk in Viernheim. Sie probiert den Alters-Simulationsanzug aus, den die Stabsstelle im Ketteler-Saal des Erbacher Hofs Neugierigen zur Verfügung stellt. Wie fühlt es sich an, altersbedingt körperlich eingeschränkt zu sein? Kerstin Stumpf bekommt Gewichte angelegt. Knieschoner simulieren die Steifheit von Gelenken. Mit einer die Sicht einschränkenden Brille und Kopfhörern ist der Anzug komplett. „Das Unangenehmste ist das schlechte Hören“, sagt Kerstin Stumpf. Für sie ist diese Erfahrung Anreiz, Alterserscheinungen möglichst lange hinauszuzögern. Für die 50-Jährige ist Gesundheit seit zwölf Jahren ein besonderes Thema. „Das hat mich motiviert, am Gesundheitstag teilzunehmen.“ Vor allem Ernährung interessiert sie. „Indem ich auf bestimmte Kohlenhydrate verzichtet habe, habe ich in drei Monaten rund 20 Kilo abgenommen“, berichtet die Viernheimerin. Die Teilnehmenden des Gesundheitstags durften die Angebote bewerten. Wie es auf Nachfrage aus der Stabsstelle heißt, waren die Workshops „Tanz-dich-fit“ und „Singen für die Seele“ die Favoriten.

Zur Sache „Gesund mit Leib und Seele“

Gesundheitstag-Workshop-Dombauhütte-Steinarbeiten-2-AW (c) Anja Weiffen/ Kirchenzeitung
Gesundheitstag-Workshop-Dombauhütte-Steinarbeiten-2-AW

Der „Gesundheitstag“ des Bistums Mainz unter dem Motto „Gesund mit Leib und Seele“ bot verschiedene Workshops zu Themen wie Ernährung, Visualtraining, Singen, Straßenexerzitien, Suchtprävention, Faszien, Rücken und Bewegung, darunter Tanzen und Qigong. Die Mainzer Dombauhütte gab Einblicke in ihre Arbeitswelt. Beim Cardio-Scan-Screening wurde die momentane Stressbelastung gemessen, beim Biozoom-Zellschutz-Screening wurde mittels eines Sensors festgestellt, wie gut die Körperzellen durch Antioxidantien geschützt sind. Des Weiteren gab es Mitmach-Angebote wie etwa einen Koordinations-, einen Rauschbrillen- und einen Sinnes-Parcours, Ergonomie-Beratung und eine Reaktionswand. An Ständen kirchlicher Institutionen wie des DJK-Sportverbands und der Malteser sowie weiterer Kooperationspartner, darunter die Krankenkasse AOK Rheinland-Pfalz-Saarland und die Deutsche Rentenversicherung, konnten sich die Teilnehmenden über viele Themen informieren. Insgesamt beteiligten sich 15 Kooperationspartner am „Gesundheitstag“ des Bistums.

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