Dr. Johannes Bremer (c) privat

Halleluja – ein Wort mit viel Emotion

Dr. Johannes Bremer
Datum:
Mi. 13. Apr. 2022
Von:
Anja Weiffen/ Kirchenzeitung

Ab Ostern wird im Gottesdienst wieder das Halleluja gesungen. Dr. Johannes Bremer, Studienleiter der Bistumsakademie Erbacher Hof, erklärt im Interview mit der Kirchenzeitung, warum in dem hebräischen Wort eine besondere Emotionalität steckt.

Was genau bedeutet Halleluja?

Das hebräische Wort „Halleluja“ heißt übersetzt „Preiset den Herrn“. Die Schlusssilbe „ja“ steht dabei für Jahwe. Da im Judentum der Name Jahwe nicht ausgesprochen wird, ist er in dieser Form abgekürzt.

Was ist das Besondere an dem Begriff ?

Interessant ist der Imperativ: „Preiset!“. Im Hebräischen gibt es nämlich für Verbformen verschiedene Arten, um etwas auszudrücken – je nachdem, wie etwas gemeint oder intendiert ist. So kann etwa die Bedeutung verstärkt oder auch die Veranlassung zu einer Tätigkeit betont werden. Zwei Beispiele: Lies dieses Buch! Im Hebräischen kann ich dabei unterscheiden, ob ich mein Gegenüber nur zum Lesen veranlassen möchte oder das Lesen mein Gegenüber wirklich interessieren kann. Bei einer Aufschrift „Kinder dürfen auf dieser Baustelle nicht spielen!“ kann unterschieden werden, ob Kinder tatsächlich vor einer Gefahr geschützt oder der Bauherr sich im Falle einer Verletzung nur schadlos halten möchte. Beim „Halleluja“ richtet sich die Befehlsform „Preiset“ ganz auf den Herrn, an dem etwas „bewirkt“ werden soll: Er soll tatsächlich gepriesen werden! Man spricht dabei auch von einer Intensivierung oder einem „faktitiv-resultativem“ Verständnis. In dem Begriff verbirgt sich also ganz viel Emotion, den Herrn von ganzem Herzen zu preisen!

Sie geben ab dem 16. Mai einen Hebräisch-Kurs für Einsteigerinnen und Einsteiger. Wer kann mitmachen und was erwartet die Teilnehmer?

Ja, Hebräisch ist eine interessante Sprache, die man ohne Vorkenntnisse erlernen kann. Mitmachen kann jeder, der Interesse und Lust hat, in einer lockeren Atmosphäre mal etwas ganz Neues kennenzulernen. Man lernt, Hebräisch zu lesen und einfache Sätze des Alten Testaments zu übersetzen.


Fragen: Anja Weiffen

Der Kurs beginnt am Montag, 16. Mai und findet wöchentlich bis zum 18. Juli jeweils montags um 18 Uhr statt. Am 2. Mai gibt es kostenlos einen „Schnupperkurs“. Anmeldung: Erbacher Hof, Telefon 06131 / 25 75 23, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de. Der Kurs kann vor Ort oder digital besucht werden.

Diesen Artikel und noch viel mehr lesen Sie in der neuesten Ausgabe von Glaube und Leben vom17. April 2022. Gibt's was Neues bei Ihnen, lassen Sie es uns wissen! Anruf - 06131/28755-0 - oder E-Mail: info@kirchenzeitung.de

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