Regens Dr Tonke Dennebaum

Seminar wird noch stärker Ausbildungsort

Regens Dr Tonke Dennebaum
Datum:
Fr. 4. Feb. 2022
Von:
Anja Weiffen / Kirchenzeitung

Angesichts gesetzter Sparziele im Bistum soll auch über Einsparungen etwa beim Domkapitel oder Priesterseminar nachgedacht werden. So steht es im Wirtschaftsplan der Diözese. Fragen der Kirchenzeitung an den Leiter des Mainzer Priesterseminars, Regens Tonke Dennebaum.

In Deutschland wollen die Bischöfe die Priesterausbildung neu ausrichten. Ist das Mainzer Priesterseminar in Gefahr?

Nein, das sehe ich nicht. Die Arbeitsgruppen zu den Seminarstandorten Mainz und St. Georgen in Frankfurt haben ihre Arbeit beendet. Das sind die Standorte, die in Deutschland-Mitte für eine Neuausrichtung im Fokus stehen. Im Grunde kommt es jetzt darauf an, wie sich die Standorte finanzieren lassen. Mainz ist mit seinem schon seit Jahren bestehenden Konzept der gemeinsamen Ausbildung aller pastoralen Berufe im Seminar gut aufgestellt, das ist sozusagen unsere DNA.

Sollen Gebäudeteile verkauft oder vermietet werden?

Im Gegenteil, wir wollen das Seminar nur in geringem Umfang etwa als Tagungshaus vermieten oder für Büroräume nutzen. Wir wollen stattdessen unser pädagogisches Konzept weiterentwickeln und das Seminar als Ausbildungsort stärken. Wir nehmen unsere Verantwortung, hier einen lebendigen Ort zu gestalten, sehr ernst. 35 Menschen in Ausbildung wohnen hier zurzeit – von den Seminaristen über die jungen Leute im Christlichen Orientierungsjahr (COJ) bis zu den Bewohnerinnen und Bewohnern des Kollegs. Wir haben so gut wie keinen Leerstand. Einen Teil des Südbaus mit
17 Zimmern, die bis zum vergangenen Sommer an das Kolpingwerk vermietet waren, wollen wir bis Oktober als Studierendenwohnheim einrichten, beispielsweise für die COJ-Teilnehmenden, die als Studierende im Seminar wohnen bleiben wollen.

Wie soll gespart werden?

Wir werden, wie andere im Bistum auch, genauer schauen, welche Ressourcen wir brauchen, um unsere Aufgaben zu erfüllen. Da ist zum einen die Mitarbeiterschaft, die aus circa 25 Personen zurzeit besteht. Wenn Mitarbeitende ausscheiden, ist zu überlegen, ob beziehungsweise in welchem Umfang wir eine Stelle neu besetzen.
Ein anderer Punkt ist das Gebäude: Bei mehr als 10 000 Quadratmetern Fläche der gesamten Liegenschaft gibt es immer laufende Bauprojekte. Hier müssen wir ganz deutliche Kostenreduktionen einplanen.


Anruf: Anja Weiffen

Diesen Artikel und noch viel mehr lesen Sie in der neuesten Ausgabe von Glaube und Leben vom 6. Februar 2022. Gibt's was Neues bei Ihnen, lassen Sie es uns wissen! Anruf - 06131/28755-0 - oder E-Mail: info@kirchenzeitung.de

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