Aus der Berg- und der Talgemeinde

Stadtteil-Magazin "Gott & die Welt" neu erschienen

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Datum:
So. 10. Juli 2016
Von:
Siegfried Kirsch
Nach einer Pause von ein einhalb Jahren und nach 11 Nummern ist es wieder da: das Stadtteilmagazin „Gott & die Welt" aus St. Stephan, aber erweitert um Nachrichten aus der Gemeinde St. Ignaz.

Frömmer geworden, wie man schon am Titelbild mit Madonna sieht, hat das Heft jedoch den gleichen Umfang von 12 bunten Seiten und ist bunt gemischt wie damals.

„Nein, verkaufen wollen wir Ihnen nichts! Wir wollen auch nicht missionieren!"
beruhigt Stefan Schäfer, Pfarrer von St. Stephan und St. Ignaz, im Editorial den skeptischen Leser des kostenlosen Magazins. Aus christlicher Perspektive sollen die Sorgen und Freuden der Menschen des Stadtteils aufgenommen, eine Einladung ausgesprochen werden, das Klima guter Nachbarschaft gegen die Anonymität in der Stadt zu fördern.
Dass nun die beiden weit auseinander liegenden Pfarreien - die eine auf dem Berg, die andere im Tal - sich bei der Herausgabe zusammengetan haben, ist dem Priestermangel geschuldet, der es mit sich bringt, dass beide nur von einem Pfarrer verwaltet werden, ohne dass sie deshalb gleich von den Mitgliedern her zusammenwachsen.

Musik und Bauliches

Die Berichte aus dem Leben beider Gemeinden konzentrieren sich auf ihre erfreulich wachsende Musikszene: in St. Stephan die Orgelkonzerte, das mittägliche Intermezzo und den abendlichen Evensong, in St. Ignaz die Jazzserenaden im Sommer und eine Reihe mit Barockmusik im Gottesdienst.
Einen zweiten Schwerpunkt bilden bauliche Veränderungen, einschneidende wie die Renovierung des Innenraums von St. Ignaz und die Neugestaltung einer Marienkapelle in St. Stephan.

Eine lohnende und eindrucksvolle Neuerscheinung

Meisterlich schildert Annette Hoth, hauptverantwortlich für die Redaktion des Heftes, die Herkunft und Ankunft und Eingliederung eines italienischen Schneiders in Deutschland und in der Gaustraße. Sie war es auch, die jugendliche (männliche) Flüchtlinge angeregt hat, durch Mainz zu ziehen und fotographische Impressionen der Stadt einzufangen. Aus den Fotos und den Erläuterungen der Fotographen ist zu erfahren, wie groß die Angst der jungen Leute in ihrer Heimat war, Opfer des Kriegs zu werden, und wie groß ihre Überraschung und Freude, unbehelligt und gefahrlos auf einem öffentlichen Platz zu stehen.

Das Stadtteile-Magazin „Gott & die Welt" hat seine Wiederauferstehung mit einer eindrucksvollen Neuauflage gerechtfertigt. Der zweite, nicht minder aufwendige Teil des Projekts der beiden Pfarrgemeinderäte besteht nun darin, das Heft in alle Briefkästen der Viertel zu befördern, ob nun katholisch oder nicht; denn Adressat der Publikation sind die Nachbarn im Stadtteil und nicht nur die Kirchgänger.