Mit dem Kölner Dom, der am meisten besuchten Kirche in Deutschland, kann St. Stephan nicht mithalten. Wenn dort rund 200.000 Personen im Jahr an Führungen teilnehmen, dann kommen geschätzt ebensoviele als Besucher auf den Stephansberg. Wenn in Köln die großartige gotische Architektur den Betrachter in Bann schlägt, dann sind es in St. Stephan die neun blauen, dreizehn Meter hohen Kirchenfenster Marc Chagalls, die als einziges Glaskunstwerk dieses jüdisch-französischen Malers in Deutschland so viele Touristen aus dem In- und Ausland anziehen und in Mainz das beliebteste Reiseziel ist.
Um auch dem weniger bibelfesten Besucher zu helfen, die farbenprächtigen, dem Alten Testament entnommenen Szenen besser in ihren Kontext einzuordnen, bietet die Pfarrgemeinde einstündige Führungen und kürzere Erläuterungen an. Dabei geht es sowohl um das dargestellte biblische Geschehen, die künstlerische Gestaltung und die für Chagall bestimmende Botschaft seiner Bilder.
Jeden Sonntag kurz nach Zwölf — nach der Elf-Uhr-Messe und nach einer musikalischen Begrüßung an der Orgel — erschließt eine zwanzigminütige Erläuterung die wichtigsten Szenen der Chorfenster. Einstündige Führungen beantworten die Frage nach den Gründen Chagalls, der Kirche St. Stephan sein letztes Kunstwerk zu schenken sowie nach Inhalt und Botschaft der Fenster. Gruppen gleich welcher Größe buchen solche Führungen im Voraus unter folgender Mailadresse: touristik.st-stephan-mainz@bistum-mainz.de; Ad-hoc-Besucher können sich anschließen.
Die Termine — im Sommer mehrere in der Woche — sind im Schaukasten vor der Kirche und im Internet zu finden. Führungen durch den Kreuzgang und Turmbesteigungen können ebenfalls gebucht werden.