Das Lumpenglöckchen läutet

Nach hundertjähriger Abwesenheit ist das Lumpenglöckchen in den Stephansturm zurückgekehrt.

Türmerwohnung (c) St. Stephan
Türmerwohnung
Datum:
So. 25. Nov. 2018
Von:
Siegfried Kirsch
Lumpenglöckchen (c) S. Kirsch
Lumpenglöckchen
Nach hundertjähriger Abwesenheit ist das Lumpenglöckchen in den Stephansturm zurückgekehrt. Mit einer kleinen Begrüßungsfeier hießen rund 25 Eingeladene am Freitag, dem 23. November, den Heimkehrer in der Türmerwohnung willkommen.
In einem massiven Glockenstuhl aufgehängt sieht er zum Fenster auf die Stadtmitte hinaus, wird aber dort nur sehr selten zu hören sein, da die Aufgaben, die er seit seinem Geburtsjahr 1617 hatte, nämlich Brand- und Feindmelder zu sein, von anderen übernommen wurden, z. B. von Sirenen und Telefon.
Dass dieses 100 Kilogramm schwere Glöckchen auch noch andere Aufgaben hatte, z.B. die Bürger zur Straßenreinigung aufzurufen, die Zecher aus den Weinstuben zu holen  oder die zum Tode Verurteilten auf ihrem letzten Gang zu begleiten, erläuterte Siegfried Kirsch. 
Die neu gestaltete Türmerwohnung schmücken seit einigen Wochen zwölf große Schautafeln, die Ulrike Glatz sachkundig und humorvoll vorstellte. Pfarrer Stefan Schäfer dankte dem Architekten Alwin Betram, der sich für die Rückkehr sehr eingesetzt hatte und den Glockenstuhl bauen ließ, für sein vorbildliches Engagement.