Die Heiligung Gottes und die Wiedergeburt des Menschen

Maler Didier Clad bei Finissage im Kreuzgang

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Datum:
Do. 6. Okt. 2016
Von:
Siegfried Kirsch
Mit einer Finissage ging die Ausstellung zu Ende, die zwei Monate lang in der Kirche St. Stephan zu sehen war.

Enigmatische Bilder und Objekte des französischen Malers und Graveurs Didier Clad hatten viele Besucher der Kirche fasziniert und zu Überlegungen über ihren Sinn animiert.
Im Kreuzgang erläuterte Clad mit sparsamen Worten sein großformatiges Werk auf dem Foto nebenan.
Als Auftragsarbeit war es im Straßburger Münster schon ausgestellt worden, zusammen mit den Bildern anderer Maler, die alle eine Bitte des Vaterunsers darzustellen hatten. Clads Wahl fiel auf „Geheiligt werde dein Name." Die Heiligung wollte er mit der von zarten Händen gehaltenen Glasschale ausdrücken; der aus dem Mund des Menschen kommende Zweig erinnere an die Spruchbänder, die im Mittelalter das auf gleiche Weise von Engeln oder Heiligen verkündete Lob Gottes in der Schrift verdeutlichten. Die grünen Blätter könne jeder Betrachter, der im oberen Teil sich wie im Spiegel selbst sieht, in Gedanken selbst be-schreiben.

Auf die Jonas-Thematik bei mehreren Bildern und Objekten angesprochen nannte er als zentrale Botschaft die Hoffnung auf die Wiedergeburt des Menschen, auf die schon der vom Wal verschluckte Jonas hindeute, wenn er wieder aus dem Waser ans Land geschleudert wird. Die verwendeten Materialien Asche und zermahlene Muscheln verwiesen dabei auf Land und das Wasser, aus dem alles Leben komme.
In Kürze wird eine weitere Bilder-Ausstellung, dieses Mal eines Mainzer Malers, den Besuch der Kirche zu einem neuen Kunst-Erlebnis machen.