«Sonst riskieren wir, dass Frust und Langeweile in Gewalt und Kriminalität umschlagen oder politischer und religiöser Extremismus gedeihen».
Gegen Frust und Langeweile, so dachten sich jetzt Vertreter der Gemeinde St. Stephan, hilft ein Fernseher. Denn so schön auch der Ausblick vom Zitadellen-Containerdorf auf Stadt und Dom ist, gegen monatelanges Nichtstun ist dieser kein Heilmittel.
Nachdem Ralph Hammes auf günstigste Weise ein großformatiges Gerät beschafft hatte, transportierte er ihn im Kleinbus, verstärkt von Niko Blumers und Siegfried Kirsch, hoch in die Festung. Dort wurden sie schon von Dagmar Wolf-Rammensee, Sozialarbeiterin im Dienste der Malteser, erwartet.
Das einzige größere Zimmer dient den 38 Bewohnerndem als Raum für den Deutsch-Unterricht, die Kinderbeschäftigung und die Hausaufgabenhilfe, die von einigen Freiwilligen angebotenen werden. Dort wurde das Gerät aufgestellt und soll nun, streng rationiert und zentral freigeschaltet, gemeinschaftsbildende Fußballübertragungen, Kinderfilme und Unterrichtsvideos zeigen; letztere aber nur, wenn ein geeigneter Videorekorder beschafft werden kann.