Das Motiv basiert zunächst allgemein auf dem Rechtsbrauch des Mantelschutzes, wonach man einer Person durch Bedecken mit seinem Mantel rechtlichen Schutz gewährt
Sie wurde 1480 von Michael Erhart geschaffen und befindet sich heute im Bode-Museum in Berlin, stammt aber ursprünglich aus der Liebfrauenkirche in Ravensburg. Etliche Kopien des Werkes finden sich in mehreren Kirchen in Deutschland und der Welt, so auch in St. Stephan in Mainz. Viele andere Objekte der Kirchenausstattung stammen ebenfalls aus der Zeit um 1500.
Die Schnitzerei
Maria ist als reife Frau dargestellt. Im Original ist sie gekleidet in einem bis zu den Füßen reichenden goldfarbenen Untergewand. Der reiche Faltenwurf des Gewandes verweist auf den spätmittelalterlichen Schaffenszeitpunkt der Skulptur. Über ihren Brüsten und um den Kopf ist ein Schleier gewunden, der aber noch einen Blick auf ihre reiche Haartracht zulässt. Über dem Untergewand trägt sie einen wallenden großzügigen Mantel mit kostbarem Webmuster. Maria breitet den Mantel aus und schirmt damit zehn Personen unter ihrem Schutzmantel. Dieser Gedanke liegt auch einem Marienlied „Maria breit den Mantel aus" aus dem Jahre 1640 zugrunde.
"Dein Mantel ist sehr weit und breit,
er deckt die ganze Christenheit,
er deckt die weite, breite Welt,
ist aller Zuflucht und Gezelt.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte!"
In der Endphase des Zweiten Weltkrieges erschien einem Piloten eines britischen Bombers angeblich die Schutzmantelmadonna, unmittelbar bevor er Ravensburg anflog und seine Bombenlast über der Stadt abladen wollte.
In seiner Erzählung gab er an, dass er aus diesem Grund umkehrte und so die Stadt Ravensburg an diesem Tag vor Luftangriffen verschont blieb. Aus Dankbarkeit wurde der größte und wichtigste Platz in Ravensburg nach dem Krieg in Marienplatz umbenannt. (Nach Wikipedia)