Erst zum 100-jährigen Bestehen der Rochuswallfahrt im Jahr 1766 wurden die Feierlichkeiten auf eine ganze Woche ausgehnt. Es ist die Geburtsstunde der Rochusoktav.
Und so kristallisiert sich heraus, dass jeder Tag der Oktavwoche einer besonderen Pilgergruppe gewidmet ist.
Das Programm für das 1925 nennt hierzu:
Montag: Wallfahrt für Büdesheim, Dietersheim, Kempten und Gaulsheim,
Dienstag: Gau-Algesheim, Dromersheim, Ockenheim,
Mittwoch: Wallfahrt für Rhein- und Nahegegend der Trierer Diözese,
Donnerstag: Wallfahrt für den Kanton Ingelheim und die hessische Pfalz,
Freitag: Wallfahrt für den Rheingau,
Samstag: Wallfahrt für alle; mit Kinderprozession
100 Jahre später entnehmen wir dem Plakat für das Programm des Rochusfestes für das Jahr 2025:
Montag: Stadt Bingen und Kolpingsfamilien,
Dienstag: Rheinhessen, Senioren auswärtiger Gemeinden,
Mittwoch: Diözese Trier,
Donnerstag: Ingelheim, Senioren der Binger Gemeinde,
Freitag: Rheingau,
Samstag: Gottesdienst für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen
Genaueres ist den nachfolgen aufgelisteten Rochusoktav-Jahren zu entnehmen.
Bis zum Jahr 1925 erfolgte die Rückprozession zur Parrkirche noch am gleichen Hauptwallfahtstag, so gegen 13-14 Uhr, so dass sich die Pilger noch in den vielen Rochus-Ständen vorher stärken und erquicken konnten. Ab dem Jahr 1926, d. h. vor etwa 100, ging dann die Prozession nach dem Hochamt am 2. Oktavsonntag zurück zur Basilika. Doch schon nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Tradition eingestellt. Ab dem Jahr 1990 wird die Oktav mit einer Abendmesse mit LIchterprozession abgeschlossen.