Bei der Einweihung der Rochuskapelle im Jahr 1895 sagte der Mainzer Bischof Dr. Paul Leopold Haffner in seiner Predigt unter anderem
... Wenn auch ein Vergnügen sich mit der Wallfahrt verknüpft,
so ist das nicht zu tadeln. Die Kirche ist eine gute Mutter
- sie versteht sich auf das Leben des Volkes - und es ist schön,
wenn mit der Frömmigkeit sich heiteres Leben verbindet
- freilich mit Mass und Ordnung! ...
Das ließen sich die Binger nicht zweimal sagen, und so zeigt ein Foto aus dem Jahre 1905 noch eine einfache Ausstattung mit einem Bierzelt vom bekannten Binger Felsenkeller und davor lediglich Tische mit Wurst- und Backwaren. Ein Foto zur damaligen Zeit war etwas Besonderes, zu dem man sich wohlgeordnet in Position brachte.
Ein weiteres Foto zeigt die rechtzeitig aufgebauten Zelte vor dem Rochusfest im Jahr 1912; der Platz präsentiert sich so, wie wir ihn auch heute kennen.
Rochusfest im Jahr 1930; links der Bratwursstand Beitsch-Jung
Blick zu den Weinzelten auf dem Rochusberg im Jahr 1933; es zeichnet sich eine Aufteilung ab, links die Weinzelte, rechts die Bratwurststände
Um 1912 wurde die Bratwurst noch in der Pfanne auf dem Holzkohlenfeuer gebacken
Vor dem Weinzelt des Weinwirtschaft "Der Binger Bleistift" im Jahr 1933
Stand mit den Rochus-Weinkrügen des Töpfermeisters Heinrich Hangen aus Bingerbrück im Jahr 1936
1936 auf dem Festplatz an der Rochuskapelle; für die Binger ein Muss: Weck, Wurscht und Woi.
Schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts gab es auf dem Rochusberg, direkt am Festplatz, eine urige Hütte im Besitz der Familie Schäfer - die Schäfer's Hütte -, wo man sich gerne traf. Zu Beginn gab es hier Kaffe, da nannte sie sich Kaffee-Wirtschaft, später dann Erfrischungshalle.
Im Jahr 1949 kostete die Bratwurst exakt 1 DM.
Ein Gruppenbild mit der Rochusbruderschaft und den Rochusje auf dem Festplatz
Zum Rochusfest reist man jetzt nach dem Krieg um 1955 mit dem Auto an, noch mit dem Kennzeichen der Französischen Besatzungszone
Das Rochusfest, so richtig zum Genießen und Entspannen
1973: Das Kaffeezelt des Malteser-Hilfsdienst
Malteser Toni Gundlach sammelt für die Lepra-Kranke