(entnommen den Dokumentationen von Pater Dr. Krasenbrink)
Die Maßnahmen können in drei Phasen eingeteilt werden.
Die ersten Maßnahmen bis zum Jahr 1989 waren ausschließlich Renovierungsarbeiten:
Grund war eine ungenügende Abdichtung des Vorplatzes. Das Wurzelwerk der am Rande des Vorplatzes 1895 gepflanzten Linden sind in die Auffüllungen des Vorplatzes hineingewachsen und haben die Abdichtungen reißen lassen. Und so konnte das Regenwasser ungehindert eindringen. Die als Erdkapelle ausgeführte Bethlehemskapelle entwickelte sich im Laufe der Zeit an etlichen Stellen zu einer Tropfsteinhöhle. Zudem waren die Öffnungen der doppelwandig gebauten Erdkapelle oben auf dem Vorplatz und unten an der Basis im Kapelleninneren zu irgendeinem Zeitpunkt zugemauert und damit die Kaminwirkung für die Durchlüfung unterbunden worden. Dazu musste der Vorplatz bis zu 5m Tiefe freigelegt werden, damit die Erdkapelle austrocknen konnte. Das Wurzelwerk war teilweise in die Stützmauer eingedrungen und hatte Teile davon verrückt.
1985 wurde die notwendige Sanierung des oberen Teiles des Turmes durchgeführt, das Glockengestühl erneuert, das Geläut instandgesetzt und die Aussichtsgallerie abgedichtet und so konnten zum Rochsfest 1985 wieder alle 6 Glocken läuten.
Mit dem Jahr 1989 beginnt die zweite Phase, Renovierungsarbeiten mit dem Ziel der Vollendung der Rochuskapelle vorzunehmen, denn der neugotische Kirchenraum hatte keine Raumfassung und die Altäre waren noch unvollendet. Dazu erfolgte im Oktober 1989 die Einrüstung der Rochuskapelle:
Die Rochuskapelle war damit nach zehnjähriger Renovierungsphase hergerichtet für das Jubiläumsjahr 1995. Sie ist die einzige neugotische Kirche der Diözese Mainz, die bis ins Detail innen und außen eine neugotische Fassung hat. Heute zählt die Rochuskapelle zu den nationalen Kulturdenkmäler.
Doch danach standen weitere Sanieungsarbeiten an:
Man könnte meinen, damit seien die Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Doch dem ist nicht so. Während die bisherigen Erhaltungsmaßnahmen bautechnischer Art waren und auch durch Umwelteinflüsse verursacht wurden, gibt es noch einen anderen Verursacher von Schäden im tierischen Bereich, den Anobium Punctatum, den Holzwurm. Er hatte über 100 Jahre Zeit, sich über die Holzstatuen und Holzeinrichtungen herzumachen und so war es teilweise höchste Zeit, dem damit verbundenen Zerfallsprozess Einhalt zu gebieten; wiederum kostspielige Sanierungsobjekte:
Es ist zu hoffen, dass in nächster Zeit keine neue kostspielige Sanierungsmaßnahmen anstehen und nach zweijährigem eingeschränktem Gottesdienst durch den Corona-Virus das Schmuckstuck St. Rochuskapelle für die Zukunft wieder uneingeschränkt für Innen- und Außenmessen und Veranstaltungen zur Verfügiung steht.
Ein gotischer Altar besteht aus dem Stipes, der daraufliegenden Mensa (Altarplatte), dann folgt die Predella (Teil zwischen Mensa und Schrein), darüber der Schrein mit dem Gesprenge (gotische Verzierungen). Der Stipes mit den Apostelfiguren und dem Christus in der Mitte erhielt eine Fassung im Ton der Sandsteinarchitektur im Innern der Kapelle (im Bild nicht zu sehen).
2020: Restaurierte Rochusstatue durch die Firma Ellen Gold