Die Rochuswallfahrt und damit verbunden das Rochusfest sind bis heute für Bingen, den gesamten Mittelrhein und die Nahegegend, ja weit darüber hinaus, ein religiöses Ereignis. Tausende von Pilgern strömen alljährlich in der Oktav zu den Wallfahrtsgottesdiensten. Die Tradition, dass die Feierlichkeiten durch einen Bischof oder Abt eröffnet werden, ist bis heute nicht abgerissen. Die Pilgerzahl erreicht immer mehr als 10.000 Teilnehmer. Der nebenstende Zeitungsartikel berichtet über eine Rochuswallfahrt aus dem Jahr 1911, wie er sich Jahr für Jahr in gleicher Weise wiederholt und er deshalb nur kurz in der Zeitung erwähnt wird. Es gibt aber auch besondere Anlässe, da gibt es bis zu 40.000 Pilger. Hierauf wird nachfolgend noch näher eingegangen.
Die Rochuswallfahrt nimmt schon seit der ersten Wallfahrt im Jahr 1667 annähernd den gleichen Weg von der Pfarrkirche in Bingen bis zur Rochuskapelle auf dem Rochusberg, teilweise ein beschwerlicher Weg mit einer Länge von 2,5 km.
Nach dem Verlassen der Pfarrkirche nimmt die Prozession ihren Weg über die Basilikastraße (damals Kirchgasse) zur Kapuzinerstraße, wo sie heutzutage einen Halt am Hospital-Krankenhaus einlegt, um den dortigen Kranken die Gelegenheit zu geben, an der dortigen Fürbitte teilzunehmen.
Dann folgt eine kurze Strecke über die Mainzerstraße, um danach zur Rochusstraße abzubiegen. An dieser Stelle war noch Anfang des 19. Jahrhunderts ein Kreuzweg-Häuschen und der Weg ab dieser Stelle war zu dieser Zeit noch gänzlich unbebaut. Hier wurde damals ein Halt eingelgt, um die mit Nachen übesetzenden Wallfahrer aus Rüdesheim und die mit einem Dampfschiff aus Mainz anreisenden Pilger aufzunehmen.
Danach beginnt der Aufstieg zum Rochusberg. Nicht gänzlich klar ist, wo die Prozession weitere Halte einlegte, wahrscheinlich am Heiligenhäuschen beim ehemaligen Schützenhaus auf der Rochusallee und dann am Hisselbild kurz vor dem St. Hildegardishaus.
Heutzutage nimmt die Prozession im oberen Teil der Rochusalle den parallel verlaufenden Pilgerweg, längs dem sich 10 Bilderstöckchen befinden, um dann am Ende dieses Weges, an der dort stehenden Josefskapelle einen Halt mit Fürbitte einzulegen.
Von dort geht es weiter, vorbei am Hissel-Bild, dem St. Hildeardishaus und dem Hildegard-Forum, zur Rochuskapelle.
Basilika-Start Krankenhaus Rochusstraße Josephskapelle Rochuskapelle