Dieses Jahr sehn wir uns wieder
Hier am Ambo – in der Bütt
In der ehrwürdigen Hütt.
An Fastnacht wird ganz viel gelacht
Und viel Unsinn auch gemacht.
Doch die Freude ist getrübt
Ein Blick nach Osten hier genügt
Wenn ich auf meinen Schal hier schau,
seh ich gelb und auch noch blau,
und mit Sorg und ernster Miene
denk ich an die Ukraine.
Kaum zu fassen, was geschieht
Und man aus der Ferne sieht:
Freunde werden angegriffen
Mit Panzern, Bomben und mit Schiffen.
Zar Putin hat uns angelogen
So dass sich die Balken bogen
Reden dies sei ihm sehr sehr wichtig
All‘ Versprechen sind nun nichtig.
Putins Tisch für Konferenzen
Und so manche Differenzen
Ist echt lang – so wollt’s der Bauer
So wie die Chines’sche Mauer
Links der Zar und rechts der Gast,
im bescheidenen Palast.
Dieses Bild sagt so viel aus:
Bitte kurz und sofort raus!
An Weihnacht sieht man jedes Jahr
Wie er betet, unser Zar.
Doch wie kann nur als Christen
Schießen auf die Zivilisten?
Nicht nur Schiffe er versenkt
Auch noch Gasleitungen sprengt
Zum Schutze und zur Sicherheit.
Ich breche fast vor Übelkeit.
Papst Franziskus springt ins Mobil
Zum Botschafter er ganz schnell will
Bittet ihn – ihr wisst es schon,
um flotte Deeskalation.
Der Zar ist scheinbar nicht ganz dicht
dies kommt immer mehr an Licht:
Droht der Welt – das ist schon klar
Durch die Blumen nuklear.
Was da geschieht – ich sag’s ganz ehrlich
Halte ich für brandgefährlich.
Schon einer wollte mal den Sieg
Heraus kam Leid und langer Krieg.
Soldaten sind auf beiden Seiten
Auch wenn sie mit Waffen schreiten
Ob im Panzer oder Kutter
Letztlich nur Kanonenfutter.
Ich will hier nicht pauschal urteilen
In Russland gute Menschen weilen.
Doch was abgeht an der Spitze
Verdirbt den Spaß für alle Witze.
Der Zar ist in Erklärungsnot
Sich keine Scheinausrede bot
Sagt er glatt ganz ungeniert
Das Land sei bös nazifiziert.
Putin ist paranoid,
Wittert einen Genozid.
Alles auseinanderdrift,
Russland ist nicht mehr bei SWIFT.
Wenn Väter ihre Kinder küssen
und nicht unter Tränen wissen
ob es gibt ein Wiedersehn
kann man nicht den Krieg verstehn.
Es trifft uns mitten in das Herz
Diese Angst und dieser Schmerz
Wie die Menschen sich dort wehren
und die Splitter dann aufkehren
In Kiew steht ein großes Tor
Selenskyj schiebt ein Riegel vor…
Ob die Ukraine bleibt
Oder wird bald einverleibt?
Nicht die Nato ist das Problem
Wie wir an den Fakten sehn
Sondern Freiheit und Demokratie!
Diktatoren fürchten sie.
Journalisten, Demonstranten
Alle, die die Wahrheit kannten
Jeder, der vor ihm sich bäumt,
wird ganz schnell aus dem Weg geräumt
Russland, Russland über alles,
Über alles wächst mal Gras.
Und ist das Gras ‘n Stück gewachsen
Frisst‘s das Schaf und sacht: Das war’s!
Dieser Vers ist nicht von mir,
dachte aber, passte hier.
Was ich will sagen mit Gewicht:
Keiner entwischt dem Jüngst‘ Gericht!
In Frankfurt war jetzt die Synode
Man redete sich fast zu Tode
Wie man die Kirch erneuern kann
Und zwar recht bald, nicht irgendwann.
Der Zölibat wurd kritisiert
die Macht für viele diskutiert
In der Kirche tut sich was,
Manche geben richtig Gas.
Die Beschlüsse sind gefasst
Gehen nach Rom mit großer Hast
Ob der Papst wird unterschreiben
Oder lässt es lieber bleiben?!
Viele fahrn nach Nieder-Olm
Weil sie aus der Kirche wolln
Sind enttäuscht, ich kann’s verstehn,
Und ich bin traurig, dass sie gehen.
Der Missbrauch hat uns aufgeschreckt
Und alle Christen aufgeweckt.
So was darf nie mehr geschehen
Nicht vertuscht und übersehen.
Da gibt es nichts mehr rauszupressen,
Versetzen kannst du voll vergessen.
Wenn du was verbrochen hast,
kommst du direkt in den Knast.
Christen sollen wachsam bleiben
Wenn sie merken manches Treiben.
Nicht nur Hirten sind in der Pflicht:
Wir all sind Kirche ihr Gesicht!
Die Kirche hat ein Arbeitsrecht.
Dies ist nicht schlimm und auch nicht schlecht!
Denn für jede kleine Einzelheit
Hat der Staat doch keine Zeit.
Doch das Recht – so muss es sein –
ist nicht gemeißelt in Gestein
Die Bischöfe stellen nun die Weichen
Und werden Paragraphen streichen.
Denn Gott macht keinen Unterschied,
ob mit oder mit ohne Glied,
Jeder ist für Gott ein Schatz
Und habe in der Kirche Platz!
Im heut‘gen Evangelium
Dreht Jesus uns den Spieß ganz rum.
Er wählt ein Beispiel aus dem Leben
Und möcht uns einen Ratschlag geben.
Stört dich der andre fürchterlich
Dann schau doch mal zuerst auf dich.
Du bist ja auch nicht nur ein Engel,
sondern auch mal Göre oder Bengel.
Leidest du an kurzer Sicht
Und hast du eine Brille nicht,
wahrscheinlich nur ein Mittel tauge:
Zieh den Balken aus deinem Auge!
Niemand ist doch ganz perfekt
Böses ist auch in dir versteckt
Willst du das ewge Heil erlangen
Musst du bei dir selbst anfangen!
Zwei Jahre schon ist Pandemie
Ich fürchte schon, das endet nie.
Alpha, Beta, Omikron
Omega ist noch Vision.
Nervlich bin ich ganz am Ende
Doch es kommt nun bald die Wende
Am 20. ist endlich Schluss
Was das wohl wieder heißen muss?
Welche Regel fällt und bleibt
Und was die Malu dazu schreibt
Lesen wir in unsern Breiten
Kurzgefasst auf 100 Seiten.
Am Ende möchte ich danke sagen,
die sich in der Kita plagen:
Sie haben sehr sehr viel geschafft
Und Ihre Sache gut gemacht.
Dank allen Mitarbeiter:innen
Auch dem Diakon hier drinnen
Und allen mit ‘nem Ehrenamt
Für jede Hilfe allesamt.
Das Dekanat – ihr wisst es schon
Wird bald ersetzt durch ne „Region“.
Nach einem unsres Bischofs Träume
Gibt’s bald pastorale Räume.
Mit Nieder-Olm, es ist nicht weit,
feiern wir bald Traumhochzeit.
Auch Zornheim wird dazugehören
Mit dem Loch in nahem Sörgen.
Bevor sich weitet unser Blick
Schaun wir ganz kurz auf uns zurück.
Der Bibelgarten wächst und gedeiht
Logistisch läuft es hochgescheit
Ganz vieles hier so vor sich geht,
Weiß nicht, wo der Kopf mir steht
Die Zeit, die ich noch übrig hab,
raubt der Pfarrgemeinderat.
Neulich fragten mich Bekannte
Ob ich hätte Ministrante.
Ich hielt kurz inne und dachte „Mist!“
Wusste nicht mehr, was das ist.
Bin hier oben oft allein
Trinke mit Verdruss den Wein
Doch ich habe nie geschimpft
Sie waren ja noch nicht geimpft.
Doch dann fiel es mir sofort ein
Und so wird es recht bald sein:
Sie kommen bald herausgekrochen.
So haben sie es mir versprochen.
Gewiss gibt es noch andre Themen
Die uns ärgern und auch lähmen
Doch muss ich mich etwas sputen,
hab überzogen acht Minuten.
Bleibt katholisch und in der Schiene
Und betet für die Ukraine!
Ich segne euch in Gottes Namen
Mit Halleluja und sag: Amen.
Michael A. Leja
Ortspfaffe