Meistens zu Weihnachten, kommt er wieder ins Gespräch: Der heilige Josef der an der Krippe die Laterne hält. Er steht dann im Stall mit seiner Frau und dem kleinen Jesuskind.
Josef stammte aus dem Geschlecht des Königs David, lebte als Zimmermann in Nazaret und war der Verlobte von Maria, der Mutter Jesu. Als er erfuhr, dass Maria schwanger war, zweifelte er an deren Treue und wollte sich von ihr trennen; Ein Engel erklärte ihm jedoch im Traum, dass Maria vom heiligen Geist schwanger sei, und so blieb Josef bei ihr. Wegen der von den Römern angeordneten Volkszählung musste er mit der schwangeren Maria nach Betlehem Anschließend flohen sie nach Ägypten, um reisen, wo Jesus geboren wurde. Um dem Kindermord des Herodes zu entgehen, flohen sie nach Ägypten. Nach dessen Tod kehrten sie nach Nazaret zurück. Auffällig ist, dass nicht ein gesprochenes Wort von ihm überliefert ist, scheinbar stumm führt er Gottes Anweisungen aus. In den Evangelien wird Joseph zum letzten Mal erwähnt, als er und Maria den zwölfjährigen Jesus im Tempel diskutierend mit den Schriftgelehrten vorfanden. Auffällig ist, dass hier nur von Jesu Eltern die Rede ist und Josef nicht explizit genannt wird.
Sowohl die orthodoxe als auch die katholische Kirche verehren Josef als Heiligen. In der Ostkirche begann der Kult um Josef schon früh, in der Zeit um 850 wird er dann auch in der Westkirche erwähnt. 1479 wurde der 19. März als Fest des heiligen Josef für die ganze Kirche eingeführt. Papst Pius IX. erklärte Josef 1870 zum Schutzpatron der Kirche. Pius XII. legte 1955 den 1. Mai als den Welttag der Arbeit fest; seitdem wird an diesem Tag Josef als Arbeiter und Patron der Arbeiter gefeiert. Abgebildet wird er mit dem Jesuskind auf dem Arm, einer Lilie, einem blühenden Stab, Taube oder Winkelmaß.
Der Name Josef bedeutet soviel wie Wachstum oder Vermehrung. Bis heute ist Josef einer der weltweit gebräuchlichsten Vornamen in nahezu hundert nationalen Varianten wie Sepp, Jupp, Beppo, Joop oder Joschka.
Ute Kipping-Karbach