„Ein legendärer Chorleiter“

John Rutter am Piano (c) John Rutter
John Rutter am Piano
Datum:
Mi. 28. Aug. 2024
Von:
von Anja Weifen

Der englische Komponist John Rutter kommt nach Mainz ! John Rutter ist durch größere Werke wie etwa Gloria und Magnificat bekannt, aber auch durch seine vielen Weihnachtslieder.Rund 1400 Sängerinnen und Sänger können ein Wochenende mit ihm arbeiten. Fragen dazu an Lutz Brenner, Kirchenmusikdirektor des Bistums Mainz.

Lutz Brenner (c) H. Stahl
Lutz Brenner

Der Name John Rutter ist Kirchenmusik-Interessierten ein Begriff. Was ist das Besondere an ihm?

John Rutter ist einer der bedeutendsten lebenden Komponisten von Kirchen- und Chormusik. Seine Chorwerke sind auch in vielen Chören in unserem Bistum sehr beliebt und gehören zum Standardrepertoire. Rutter schreibt dabei nicht nur große Werke oratorischen Ausmaßes, er ist auch ein Meister der kleineren Formen. Außerdem ist er ein in England schon legendärer Chorleiter, der mit seinem Chor, den Cambridge Singers, zahlreiche Werke eingesungen hat.

Wie kam es zu der Einladung nach Mainz?

2022 feierte das Institut für Kirchenmusik sein 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass war ein großes Fest für die Chorsängerinnen und Chorsänger in unserem Bistum geplant. Da 2021 – mitten in der Coronapandemie – noch nicht abzusehen war, ob sich ein derart großes Chorfest realisieren lässt, entschlossen wir uns, es in das Jahr 2024 zu verschieben. Wichtig für ein Gelingen war, dass die Veranstaltung in enger Kooperation mit der Mainzer Dommusik, meinem Kollegen Domkapellmeister Karsten Storck und Andreas Linsenmann von der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof erfolgen konnte. Im Erbacher Hof wird es am 5. September einen Studienabend mit John Rutter geben. Auch an diesem Abend gibt es die Möglichkeit, John Rutter persönlich zu begegnen und hierfür kann man sich noch anmelden.

Das Chorwochenende ist ausgebucht. Wie erklären Sie sich die große Resonanz? Schwingt da mit, dass Rutter auch für das englische Königshaus komponiert hat?

Sicherlich ist dies auch ein Grund. Seine Werke waren in den letzten Jahren bei fast jedem großen Gottesdienst für die englische Königsfamilie zu hören. So schrieb und dirigierte er unter anderem die Hymne „This is The Day“ für die Hochzeit von Prinz William und Catherine Middleton in der Westminster Abbey. Der Grund liegt aber auch tiefer: Seine Musik ist in Form und Harmonik nachvollziehbar, emotionsgeladen und einfach gut komponiert.

Was erwarten Sie von dem Chorwochenende?

Wir erhoffen uns, dass die Teilnehmenden einen unvergesslichen Tag in Mainz verbringen und das Erlebte mit in den Alltag in ihren Chören nehmen. Im Bistum Mainz engagieren sich etwa 10.000 Menschen aller Generationen in musikalischen Gruppen. Diese große Zahl an musikalisch aktiven Ehrenamtlichen ist ein wichtiges Stück „Gemeinde vor Ort“, nicht nur musikalisch, sondern auch als ein wichtiger Baustein in der pastoralen Arbeit.

Was können Sängerinnen und Sänger von der Veranstaltung mit in ihren Choralltag nehmen?

Wichtig war uns bei der Planung, dass die Stücke, die von allen Teilnehmenden gesungen werden, später auch in den Chören vor Ort funktionieren und nicht nur einmalig beim Chortag aufgeführt werden können. Von daher werden diese Stücke bestimmt Eingang in das Repertoire vieler unserer Kirchenchöre finden. Die Begegnung mit John Rutter ist für uns alle sicherlich ein eindrückliches und motivierendes Erlebnis.

Das Interview führte Anja Weiffen.

Studien- und Gesprächsabend
„Komponieren für Kinder, Könige und Kirchen“ mit John Rutter am 5. September im Erbacher Hof in Mainz.

Anmeldung noch möglich: www.bistummainz.de/bildung/akademie

Zur Person

Lutz Brenner leitet das Institut für Kirchenmusik im Bistum Mainz. Das 75-jährige Bestehen des Instituts war der Auslöser für das Rutter-Wochenende.

Erschienen in Glaube und Leben 24/2024

 

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