Schmuckband Kreuzgang

Bruderschaften in Bingen

Von:
Rochusbruderschaft

Schon für das Jahr 1448 ist für Bingen die Sebastiansbruderschaft bezeugt. Zu dieser Zeit war der heilige Sebastian der verehrte Pestheilige. In der Binger Stiftskirche St. Martin gab es eine eigene Sebastianskapelle. 1514 erhielt diese Bruderschaft besondere Ablassprivilegien. Mit der Gründung der Rochusbruderschaft im Jahr 1754 wurde die ältere Pestbruderschaft mit dieser verschmolzen.

Im Pestjahr 1666 wurde durch die Binger Bürger die Armen-Seelen-Bruderschaft unter dem Titel "Mariae-Seelen-Hilfe" gegründet. Sie feierte ihre Gottesdienste in der Totenkapelle, die sich über dem "Karner", dem Beinhaus neben der Stiftskirche befand. Mit dem Abbruch der Totenkapelle im Jahr 1819 löste sich diese Totenbruderschaft im Jahr 1820 auf. Ihre Verpflichtung zum letzten Geleit der Toten, die keiner Zunft angehörten oder als Fremde in Bingen starben, übernahm die 1756 gegründete Josefsbruderschaft. Pfarrer Sulzbach belebte diese Bruderschaft neu, indem er ihr 1880 eine zweite erweiterte Bruderschaft anschloss, die ohne die strenge Formen der ersten Josefsbruderschaft Männer und Frauen mehr religösen Freiraum bot. Sie zählte im Jahr 1885 an die 600 Mitglieder.