Schmuckband Kreuzgang

Das große Rupertusbild

Datum:
Mo. 7. Feb. 2022
Von:
Rochusbruderschaft

Auch dieses in Öl gemalte große Bild zeigt in der Mitte den hl. Rupertus mit Zepter, Fürstenmantel und Krone, zu seinen Füßen: S. Rupertus, davon rechts das Wappen der hl. Bertha, links das des hl. Rupertus. Über dem Heiligen zu dessen Rechten hält ein Engel einen Kranz blühender Rosen; zu seiner Linken trägt ein anderer Engel ein Buch in den Händen, worin geschrieben ist: „Hie wirstu nit bleiben, sonder tu dir hast fürgeschlagen zu thuen der Armen halben, undt so tu ein Pilger auff Erden sein wirst, deines Gemüths halben, wirstu dir den bessern Theil erwehlen. Ex legend. St. Rup.“ In der rechten Ecke des Bildes ist das Wappen der Äbtissin, die das Bild malen ließ, darüber die Buchstaben: M. A. M. V. V. 1712, d. h. Maria Antonia Mühl von Ulmen 1712. Es sind 12 Szenen aus dem Leben des hl. Rupertus abgebildet.

Dieses Bild hing im Treppenhaus der Rochuskapelle und ist wie das große Hildegard  verschollen. Das Rupertusbild war allerdings so stark beschädigt, dass die einzelnen Motive kaum erkennbar waren.

Zu beiden Seiten des hl. Rupertus sind je sechs Szenen aus dessen Leben gemalt; unter den einzelnen ist die aus der St. Rupertus-Legende genommene Erklärung zu lesen.

Zur Rechten des Heiligen liest man von unten an:

  1. Bertha, s. Ruprecht’s Mutter, eine geborene Fürstin von Lothringen, wirdt mit einem heidnischen Herzog, genannt Robolaus, vermählet.
  2. Robolaus wirdt in einer Schlachdt von denen Christen überwunden und erschlagen.
  3. Bertha, s. Ruprecht’s Mutter, verachtet und verlasset alle weltliche Ehr und Pracht, bawt eine Kairch auff s. Ruprechtsberg undt weiset ihren Sohn zum Gottesdienst an.
  4. S. Rupertus wirdt underwisen in der Schrifft, worzu ihme seine Mutter berathen undt beholffen wahre.
  5. S. Rupertus sihet im Traum einen alten Mann, der etlichen Kindern in einem Gartten die Füße wusch.
  6. Bertha, s. Ruprecht’s Mutter, bawet Wohnungen undt kleine Heuslein für die arme Pilgram auff s. Ruprechtsberg.

Zur Linken des hl. Rupertus ist von unten an zu lesen:

  1. S. Rupertus nimbt die Armen auff, speist sie, klaydt sie, lehrt sie und beherbergt sie umb Christi willen.
  2. S. Rupertus gehet alß ein Pilger inß Elend undt kombt.
  3. S. Rupertus stirbt in den zwantzigsten Jahr seines Alters, undt wirdt auff s. Ruprechtsberg begraben.
  4. Bey s. Ruprecht’s Grab geschehen vile Wunder, die Lahmen werden geraht, die Blinden sehendt, die Kranken heil.
  5. die fromme Bertha – nach dem sie ihr Leben noch 25 Jahr nach ihres Sohns Todt in aller Gottseligkeit mit Kasteyungen ihres Leibs undt Austheilung ihres Guts under die Armen geführet – stirbt und wirdth in ihres Sohns Grab begraben.
  6. S. Ruprechtsberg wirdt von den Nordtmannen gewonnen und zerstöret.