Bad Nauheim. Vor zwei Monaten war Camilla von Bischoffshausen noch Schülerin der Sankt Lioba Schule, jetzt unterstützt die erfolgreiche Abiturientin als freiwillige Helferin eine vom Jesuitenorden gegründete Schule in der Provinzstadt Prizren im Kosovo. Sie wird dort vor allem Kindern so genannter Aschkali-Familien dabei helfen, den schulischen Anforderungen zu genügen. Dabei handelt es sich um eine Untergruppe der Sinti und Roma, die durch ihre Lebensweise eher als bildungsfern gelten und auf Lernunterstützung angewiesen sind.
Am 15. August hat der Bad Nauheimer Ortspfarrer Pfarrer David J. Rühl in einer feierlichen Freiluftmesse zu Mariä Himmelfahrt für Camilla von Bischoffshausen gebetet und ihr den Entsendungssegen erteilt. Dafür wählte er folgendes Gebet des Jesuitenordens aus: „Gott schenke dir Mut zum Aufbruch, damit sich dir neue Menschen und Welten erschließen. Gott setze in dir Kräfte und Energien frei, damit du mit Freunden und Freundinnen viel Neues ausprobieren kannst. Gott lasse dich neue Seiten an dir und an anderen entdecken. Gott schenke dir Lust, deine Chancen und Grenzen zu erfahren und spannende Abenteuer zu erleben. Gott führe dir bei Hindernissen vor Augen, welche neuen Wege möglich sind. Gott segne dich und behüte dich in Gefahr und Ausgelassenheit. Gott segne deine Schritte in ein neues Land und lasse dich erfüllt heimkehren. Amen.“
Zwar hat sich der Jesuiten-Orden mittlerweile aus der Trägerschaft der Schule zurückgezogen, entsendet aber weiterhin Freiwillige in das Betreuungszentrum „Concordia Tranzit Center“. Camilla wird in Prizren ein Team von Einheimischen dabei unterstützen,
durch Hausaufgabenbetreuung, Workshops und musikalische Anregungen die Jüngsten aus den Aschkali-Familien zu stärken, zu ihnen Vertrauen aufzubauen und ihnen Bildung zu vermitteln.
Camilla hatte sich neben dem Lernen für ihr Abitur an der Sankt Lioba Schule schon seit Januar auf dieses besondere freiwillige soziale Jahr vorbereitet, indem sie an speziellen Seminaren der Jesuiten teilgenommen und alle behördlichen Erfordernisse erledigt hat. Das Projekt „Concordia“ und die daran beteiligten Menschen vor Ort, mit denen sie bereits über Skype in Verbindung steht, sind ihr inzwischen sehr ans Herz gewachsen. Um den Kontakt mit ihrer Heimatgemeinde zu pflegen, möchte sie über einen Blog in regelmäßigen Abständen von ihrer Arbeit in Prizren berichten.
Hinweis: Für das rein spendenfinanzierte Freiwilligenprogramm „Jesuit Volunteers“ ist jede Spende höchst willkommen. Projektbezogene Zuwendungen können auf das Konto der Jesuitenmission, (IBAN: DE61 7509 0300 0005 1155 82, BIC: GENO DEF1 M05) mit dem Verwendungszweck „X38420-JV Jahrgang 2021“ überwiesen werden.
Textvorlage: Homepage der Pfarrgemeinde St. Bonifatius