Schmuckband Kreuzgang

Basilica minor

Seit dem Jahr 1925 trägt die Basilika zu Seligenstadt
den Ehrentitel "Basilica minor"

Im Jahr 2025 dürfen wir in Seligenstadt ein ganz besonderes Jubiläum feiern, das die lange Geschichte der Basilika und ihrer heiligen Reliquien würdigt. Als eine der ersten Kirchen in Deutschland wurde unserer Kirche 1925 durch Papst Pius XI. der Ehrentitel „Basilica minor“ verliehen.
Zum 100jährigen Jubiläum ist im Jahr 2025 ein umfassendes Programm an Gottesdiensten und kulturellen Veranstaltungen geplant.

Was verbirgt sich hinter dem Ehrentitel „Basilica minor“?

Unabhängig von ihrer Bauart verleiht der Papst ehrwürdigen, bedeutungsvollen Kirchen der Ehrentitel „Basilika minor“. Sinn dieser Erhebung ist, die enge Verbundenheit des Papstes mit den Ortskirchen zu bekunden, diese Zentren des geistlichen Lebens zu würdigen und ihre Stellung für die Region hervorzuheben. Ranghöher ist der Titel „Basilika maior“, der allerdings nur sechsmal - an vier Kirchen in Rom und an zwei in Assisi - vergeben wurde. St. Johann im Lateran, St. Peter im Vatikan, St. Paul vor den Mauern, Santa Maria Maggiore auf dem Esquilin und St. Laurentius vor den Mauern sind mit dem höchsten Titel Patriarchal-Basilika und Erzbasilika (Basilica maior) geschmückt. Die ranghöchste Erzbasilika ist St. Johann im Lateran, welche auch die Kathedralkirche des Bischofs von Rom ist.
Unterhalb dieser Erzbasiliken (Basilica maior) werden vom Apostolischen Stuhl herausragende Gotteshäuser mit dem Titel Basilika (Basilica minor = kleine/niedere Basilika) ausgezeichnet. Dies geschah zunächst nur in Rom, dann in Italien und schließlich in der ganzen Welt. Waren solche Erhebungen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch selten, so wurden im 20. Jahrhundert immer öfter ehrwürdige Gotteshäuser zu Basiliken erhoben. Weltweit gibt es heute etwa 1900 Kirchen, denen der Ehrentitel verliehen wurde.
Eine "Basilica minor" erkennt man am Papstwappen des regierenden Papstes über dem Eingangsportal und dem Padiglione, einem gelb-rot gestreiften kegelförmigen Seidenschirm.


In Deutschland tragen zurzeit 79 Kirchen den Titel "Päpstliche Basilika".
Im Bistum Mainz gibt es neben der Basilika in Seligenstadt noch drei weitere Kirchen mit diesem Ehrentitel: der Dom „St. Peter und Paul“ in Worms (Erhebung 1925 zusammen mit Seligenstadt) sowie „Maria, St. Petrus und Paulus“ in Ilbenstadt (1929) und „St. Martin“ in Bingen (1930).
In der Nähe trägt noch die Kirche "St. Peter und Alexander" in Aschaffenburg  diesen Ehrentitel seit 1958.

 

Wann kann eine Kirche zur "Basilica minor" erhoben werden?

Der Erhebung zur „Basilica minor“ geht jeweils ein strenges Verfahren voraus, das eine Reihe von Kriterien prüft, darunter die herausragende Bedeutung des Gotteshauses, die Stellung als Wallfahrtsort oder geistliches Zentrum von überregionaler Strahlkraft und üblicherweise auch eine bestimmte Größe.
Mit der Erhebung gehen diese Kirchen auch besondere Verpflichtungen ein. So sollte die personelle und bauliche Ausstattung des Gotteshauses so gegeben sein, dass die Feier der vom 2. Vatikanischen Konzil erneuerten Liturgie in einem vorbildlichen Maß stattfinden kann. Ebenso sollte es ein breites Angebot an Andachten und Beichtgelegenheiten geben. Zu den Ehrenpflichten einer Basilika gehört es zudem, an Hochfesten den Gottesdienst besonders festlich zu feiern.

 

 

Das Papstwappen von Papst Leo XIV.

Am 14. Mai 2025 veröffentlichte der Vatikan das neue Papstwappen. Das Wappen von Leo XIV. ist nahezu identisch mit seinem Wappen als Kardinal, jetzt ergänzt mit den Insignien der Papstwürde: der silbernen Mitra mit drei goldenen Bändern für die drei Gewalten des Heiligen Vaters: das Weiheamt, die Jurisdiktion und das Lehramt (Papst Benedikt XVI. war es, der die Tiara, die Papst-Krone, in eine Mitra änderte), die gekreuzten Schlüssel Petri: der goldene Schlüssel für das Himmelreich, der silberne für das irdische Reich und sein Wahlspruch „In illo uno unum“ - „In dem Einen sind wir eins“. Diese Worte stammen aus der Auslegung des heiligen Augustinus zu Psalm 127, worin er erklärt: „Obwohl wir Christen viele sind, sind wir in dem einen Christus eins.

Das Wappenschild besteht aus zwei Teilen: Neben der silbernen Lilie auf blauem Grund, die an die Gottesmutter Maria erinnert, findet sich weiterhin ein rotes flammendes Herz, das von einem Pfeil durchbohrt wird, auf einem Buch. Das Buch ist ein Sinnbild für die Heilige Schrift und die Lehre, die Augustinus der Kirche hinterließ. Dieses Motiv ist schon seit dem 16. Jahrhundert im Ordenswappen der Augusti ner zu finden. Papst Leo XIV., selbst Augustiner, knüpft damit bewusst an diese Tradition an. Die marianischen und augustinischen Symbole und der Wahlspruch von Leo XIV. spiegeln seine tiefe Marienverehrung, seine Verbundenheit mit dem Augustinerorden und seine Hingabe an die Lehre des Heiligen Augustinus wieder.

Papstwappen-Leo-XIV. (c) Pfarrei