Zusammen mit Propst Oliver Albrecht leitete er den Gottesdienst, in dem den 18 neuen Krisenseelsorgerinnen und Krisenseelsorgern ihre Zertifikate überreicht wurden. Der ökumenische Kurs wird gemeinsam verantwortet vom Bistum Mainz und dem RPI der EKKW und er EKHN.
Wie reagiere ich bei einem plötzlichen Todesfall, einem schweren Unfall, einem Suizid oder einer Gewalthandlung an der Schule. Wie kann ich stabilisierend mit der Schülerschaft, den Lehrern oder einzelnen Betroffenen handeln. Diese und andere Themen wurden in zehn Schulungstagen behandelt. Dabei ging es nicht nur um die Vermittlung theoretischen Wissens, sondern in vielen Phasen um praktische Übungen und Reaktionen. Schließlich wurde auch die Frage nach der eigenen Betroffenheit und Resilienz gestellt. Nach Einschätzung der Teilnehmenden war diese Weiterbildung ein sehr intensiver Kurs, da er professionelles Handeln in hochemotionalen Situationen vermittelt.
Krisenseelsorge ist noch ein recht neues Arbeitsfeld in den Schulen, hat sich aber in den südhessischen und rheinhessischen Gebieten des Bistums Mainz und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau inzwischen etabliert. Hier haben die Kirchen flächendeckend Krisenteams aus erfahrenen Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorgern aufgebaut, die gut geschult und vorbereitet Schulen in Notfällen unterstützen können. Über eine Notfallnummer, die den Schulleitungen vorliegt, kann ein Krisenteam angefordert werden. „Im vergangen Jahr gab es über 20 Einsätze”, berichtet Dr. Brigitte Lob, Schulpastoralreferentin des Bistums Mainz, die zusammen mit Studienleiter Matthias Ullrich vom RPI der EKKW und der EKHN den Krisenkurs leitete. Als Fachreferenten waren Notfallseelsorger Andreas Mann (EKHN) und Diplom-Psychologin Monika Brinkmann-Kramp (Bistum Mainz) in die Leitung des Kurses eingebunden. Die Zertifikate wurden schließlich von Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak und dem Kirchlichen Schulamtsdirektor Wolfgang Wendel überreicht.