Leonard Cywinski wurde am 06.11.1926 geboren. Als Mitglied des polnischen Widerstands wurde er 1943 verhaftet und in das Konzentrationslager Stutthof deportiert, aus dem er am 27. April 1945 befreit wurde.
Leonard Cywinski war knapp 13 Jahre alt, als der Krieg ausbrach. Cywiński lebte zu dieser Zeit in Bromberg und war zu Kriegsbeginn am 1. September 1939 Zeuge eines Luftangriffs: „Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich Tote, die nicht in Särgen lagen. Da hörte meine Kindheit auf, ich wurde erwachsen." Die Toten des Luftangriffs seien auf Lastwagen geladen worden: „Bis zum Ende meines Lebens habe ich dieses Bild vor Augen: Leichen, gestapelt auf einem LKW."
Im Jahr 1941 wurde Cywiński Kurier für den polnischen Widerstand, im Jahre 1943 aber von der Gestapo gefasst und schwer gefoltert. Anfang 1944 kam Cywiński in das Konzentrationslager Stutthof. Hier wurde er zunächst Mitglied des „Totenkommandos", dessen Aufgabe es war, Leichen zum Krematorium zu bringen. „Ich wusste nach ein paar Wochen nicht mehr, ob ich ein Mensch oder ein Tier bin", sagte er. Später wurde er dem „Brotkommando", danach einer Gruppe zugeteilt, die Straßen pflasterte. Am 27. April 1945 verließ Cywiński als jüngster und letzter Häftling das KZ Stutthof, wurde nach Flensburg und schließlich nach Schweden verschifft und kehrte im Oktober 1945 zurück nach Polen.
Leonard Cywinski kam von 2003 bis 2006 als Zeitzeuge ins Bistum Mainz. Er verstarb am 19.9.2008.