Vor dem Krieg besuchte er das Tadeusz-Czacki-Gymnasium in Warschau. Nach dem Überfall deutscher Truppen auf Polen und der Besetzung Warschaus engagierte sich Ignacy Golik aktiv im polnischen Widerstand.
1941 wurde er zusammen mit seinem Bruder und dessen Frau von der Gestapo verhaftet und in das Pawiak-Gefängnis gebracht. Nach drei Wochen wurde er ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Er wurde als Häftling Nummer 9.898 registriert und verschiedenen Arbeitskommandos zugeteilt. Er sprach Deutsch und so wurde er im Herbst 1942 dem Kommando SS-Revier, in dem SS-Personal medizinisch versorgt wurde, zur Arbeit zugeteilt.
Zwei Jahre später, im November 1944, wurde Ignacy Golik zuerst ins Konzentrationslager Sachsenhausen und dann nach Barth, ein Nebenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück, verlegt. Mit anderen Häftlingen musste er Zwangsarbeit in den Werken des Flugzeugherstellers Heinkel leisten. Lebensbedrohlich war hier nicht die Unberechenbarkeit der Aufseher ("wir arbeiteten mit Zivilisten"), aber der Hunger: Am Ende der Haftzeit wog er nur noch 42 Kilogramm.
Ignacy Golik überlebte den „Todesmarsch“ und wurde in der Nähe von Rostock von den sowjetischen Truppen befreit. Nach der Befreiung kehrte er in seine Heimatstadt Warschau zurück, studierte Journalistik und arbeitete bis 1998 als Journalist.
1964 wurde er nach Frankfurt eingeladen, um als Zeuge im Frankfurter Auschwitz-Prozess auszusagen.
Ignacy Golik kommt seit 2006 als Zeitzeuge ins Bistum Mainz.