Bistümer „bewahren“ unterschiedlich

Ein Anruf bei Dr. Franz J. Hock.

Dr. Franz Jakob Hock (c) Bistum Mainz
Dr. Franz Jakob Hock
Datum:
Mi. 5. Apr. 2017
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Er ist Umweltbeauftragter des Bistums Mainz. Die Umweltbeauftragten der deutschen (Erz)Bistümer und ihre evangelischen Kollegen aus den Landeskirchen tagten kürzlich in Mainz.

Was eint Bistümer und Landeskirchen bei der Bewahrung der Schöpfung?

Der Klimaschutz. Den CO2-Ausstoß zu verringern, ist bei allen ein großes Ziel. Daher planen beziehungsweise führen die Bistümer und Landeskirchen ein Klima-Management ein. Dafür gibt es auch Fördergelder vom Bund. Ein gutes Beispiel ist das Bistum Eichstätt. Dort soll bis 2030 der CO2-Ausstoß halbiert werden. Im Bistum Mainz wurden die ersten Weichenstellungen hierzu eingeleitet.
Darüber hinaus wurde auf der Tagung deutlich: Die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus ist für die Praxis und die pastorale Arbeit immer ein guter Leitfaden.

Worin unterscheiden sich Bistümer und Landeskirchen untereinander?

Jedes Bistum und jede Landeskirche hat irgendein Highlight zu bieten in ihrem Engagement für die Bewahrung der Schöpfung. Was die Bistümer betrifft, sind sie jedoch sehr unterschiedlich mit Stellen für Beauftragte ausgestattet. Umweltbeauftragte gibt es in 22 von 27 Bistümern. Manche Bistümer haben vollamtliche Beauftragte mit weiteren Stellen oder vollamtliche Umweltbeauftragte mit einem bestimmten Stundendeputat. Wir im Bistum Mainz haben zusätzlich zu meiner ehrenamtlichen Stelle noch den Umweltbeirat.

Was sind Ihre Ziele?

Bei der Tagung war uns Teilnehmern wichtig, künftig die Maßnahmen, die wir bereits angestoßen haben, weiterzuführen und zu intensivieren.
Ich würde mir für das Bistum Mainz wünschen, dass es gelänge, sowohl flächendeckend bei Pfarrfesten als auch in den kirchlichen Tagungshäusern ökologische, regionale, saisonale und faire Produkte anzubieten. Ich weiß, dass da „dicke Bretter zu bohren sind“ und – das gerade bei den Tagungshäusern – viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Zumal Öko- und faire Produkte immer ein bisschen teurer sind. Aber schon ein Mittelweg wäre ein erster Erfolg, den es dann auszubauen gilt.
Anruf: Anja Weiffen


Kontakt: Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der deutschen Bistümer (AGU): www.kath-umweltbeauftragte.de