Weltweiter Klimastreik

"Was sollen wir für unsere Zukunft lernen, wenn wir vielleicht keine haben!“

climate-strike-4113371_1920 (c) pixabay.com
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Datum:
Fr. 20. Sep. 2019
Von:
BEate Hirt für DLF-Kultur

Heute werde ich endlich mal mitmachen: beim Streik für das Klima. Die jungen Leute von „Fridays for Future“ haben nämlich für heute, den 20. September, zum großen weltweiten Klimastreik aufgerufen. Vor gut einem Jahr hat alles begonnen mit dem „Schulstreik fürs Klima“ von Greta Thunberg in Stockholm. Mittlerweile streiken sie weltweit und jeden Freitag: Millionen Kinder und Jugendliche, die uns Erwachsenen Beine machen wollen bei der Rettung des Klimas. Sie sagen: „Was sollen wir für unsere Zukunft lernen, wenn wir vielleicht keine haben!“

Und sie haben ja allen Grund so zu reden: Die Meldungen zur Klimakrise werden immer dramatischer. Gletscher verschwinden, Wirbelstürme und Wüstenbildungen nehmen zu, immer mehr Menschen müssen aus Klimagründen aus ihrer Heimat fliehen. Wir in Europa sind bisher noch vergleichsweise glimpflich davongekommen – aber die Hitzerekorde machen auch bei uns vielen Menschen zu schaffen. Sie fürchten sich vor den Sommern, die noch kommen werden. Die Erde heizt sich auf. Und eine überwältigende Mehrheit der Experten sagt: Wir Menschen haben diese globale Erhitzung und Klimakrise mit zu verantworten – aber vor allem: Wir können und müssen auch etwas dagegen tun. Wir müssen unbedingt so schnell wie möglich unseren Kohlendioxid-Ausstoß begrenzen.

Ich hab mir also vorgenommen, heute mit zu demonstrieren mit den Kindern und Jugendlichen. Aber vor allem will ich weiter überlegen: Was kann ich ganz konkret und jeden Tag fürs Klima tun? Auch da sind mir die jungen Leute ein Vorbild. Es stimmt ja nicht, dass sie freitags demonstrieren und den Rest der Woche tonnenweise CO2 produzieren, wie viele es immer wieder schreiben, ich finde: ziemlich arrogant und gehässig. Ich erlebe Jugendliche, die sehr konsequent sind beim Klimaschutz, oft viel konsequenter als wir Erwachsene. Sie sagen zum Beispiel: Ich fliege nicht mehr in den Urlaub. Lasst uns als Familie klimafreundlich verreisen, es gibt bei uns in Europa genug Ziele, die wir mit dem Zug erreichen können. Und ich kenne viele junge Leute, die sich sehr bewusst ernähren, die auf Fleisch verzichten, manchmal sogar auf alle tierischen Produkte, weil sie wissen: Auch das ist gut fürs Klima. Oder sie vermeiden Plastik und bringen ihre Eltern dazu, den gelben Sack zu reduzieren.

Ich finde es wunderbar, dass junge Leute sich so stark machen für den Klimaschutz, dass sie handeln und demonstrieren dafür, dass die Welt weniger CO 2 ausstößt und ihre Klimaziele erreicht. Ich hoffe sehr, dass sich auch die Politik von ihnen beeinflussen lässt, das Klimakabinett zum Beispiel mit seinen Entscheidungen für Deutschland. Aber ich hoffe auch, dass die jungen Leute uns alle beeinflussen: alle Erwachsenen. Ich bin davon überzeugt: Bei der Rettung des Weltklimas kommt es auf jeden und jede Einzelne von uns an.

 

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