Zum Inhalt springen

Pastorale Richtlinie Nr. 14

Ein Morgen im Wald

Im April 2006 hat der Bischof von Mainz, Karl Kardinal Lehmann, die Pastoralen Richtlinien Nr. 14 „Nachhaltigkeit / Zur Verantwortung der Christen für die Bewahrung der Schöpfung" in Kraft gesetzt.
In seinem Vorwort schreibt der Kardinal u.a.:
Unsere Erde ist uns nicht übergeben worden als Spielball menschlichen Genusses und menschlicher Willkür. Sie ist uns anvertraut als Gottes Geschenk, das es zu schützen und zu bewahren gilt; als Ebenbild und Sachwalter Gottes sind wir mit der Fürsorge für Gottes gute Schöpfung betraut. Das ökologische Ziel der Erhaltung und Bewahrung unserer Umwelt und Mitwelt ist darum eine zutiefst biblische und christliche Aufgabe.
Ich freue mich daher, dass mit den vorliegenden Pastoralen Richtlinien ein weiterer Baustein in unserem Bemühen um Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung im Bereich der Diözese Mainz gelegt werden kann. Ich danke allen, die sich in den unterschiedlichsten Bereichen ... konkret und nachhaltig im Sinne des Konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einsetzen. Dazu wollen diese Pastoralen Richtlinien Anregungen und Orientierung geben.

Im ersten Teil werden die christlich-biblischen, gesellschaftlich-politischen und sozialethischen Grundlagen einer „christlichen Dimension umweltgerechten Verhaltens beschrieben.
„Es ist somit eine kirchliche Aufgabe, nicht nur zur Solidarität der Menschen weltweit aufzurufen, sondern auch Wege zu einer nachhaltigen Entwicklung aufzuzeigen, eine Erneuerung des Lebensstils beispielgeben vorzuleben. (Nr. 6 / S. 10)
Diese christliche Dimension umweltgerechten Verhaltens gilt auch für die Aufgaben des Bistums Mainz. ... (Nr. 7 / S.11)

In Teil zwei werden die wichtigsten kirchlichen Einsatzfelder für ein nachhaltiges, umweltbewusstes Verhalten im Bistum und seinen Einrichtungen und Pfarrgemeinden aufgelistet:

  1. Verkündigung und Liturgie
  2. Bildungswesen
  3. Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung
  4. Umweltmanagement
  5. Umgang mit Energie und Wasser
  6. Bauwesen
  7. Beschaffungswesen
  8. Vermögensverwaltung
  9. Beköstigung
  10. Mobilitätsverhalten
  11. Abfallvermeidung
  12. Schutz von Pflanzen und Tieren
  13. Mitwirkung in außerkirchlichen Gremien

Katholikenrat im Bistum Mainz

Der Katholikenrat im Bistum Mainz hat sich in seiner Vollversammlung am 14. März 2009 für die Selbstverpflichtung der Gemeinden zur „Nachhaltigen Gemeinde" ausgesprochen und eine Konkretisierung der Pastoralen Richtlinie verabschiedet.
Als Orientierung und Ermutigung wurden einige Vorschläge zur Konkretisierung des Projektes entwickelt:

  1. Nachhaltige Beschaffung und Ressourcennutzung
  2. Verantwortliche für Umwelt und Nachhaltigkeit in allen Strukturen des Bistums als Ansprechpartner des Diözesanumweltbeauftragten.
  3. Aufbau einer Homepage
  4. Gottes gute Schöpfung in Bildungsarbeit, spirituellen Angeboten und Gottesdiensten verstärkt in den Blick nehmen.
  5. Anregung eines Finanzierungsfonds für Nachhaltige Projekte
  6. Auslobung eines Bistumspreises für beispielhafte nachhaltige Projekte.

Das Thesenpapier endet:
„Als Verbraucher haben wir Verantwortung im Umgang mit den Gütern der Erde. Als Kirche sind wir mit unseren zahlreichen kirchlichen Einrichtungen Großverbraucher mit einer ganz besonderen Verantwortung. Deshalb müssen wir uns dieser Verantwortung auch in besonderer Weise stellen."
Verabschiedet bei der Vollversammlung des Katholikenrates am 06./07. November 2009