Dominika Adamczewska

aus Zgierz/Polen

Dominika Adamczewska
Datum:
Mi. 1. Mai 2019
Von:
Christoph Kulessa/Alois Bauer

Dominika Adamczewska wurde am 9. November 1936 in Jozefów Zamojszczyzna in der Region Zamość geboren. Zusammen mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern wurde sie 1943 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Lublin-Majdanek deportiert. Dort wurde sie von ihrer Familie getrennt, wurde schwer verletzt und erkrankte an Typhus.

Dominika Adamczewska

Frau Adamczewska erzählt:

"Mein Vater war Zimmermann, meine Mutter Hausfrau. Ich hatte eine Schwester und einen Bruder. Ein Luftangriff am 1.9.1939 zerstörte unser Haus, aus dem ich mit schweren Verbrennungen gerettet wurde. Während der Pazifizierung der Region Zamość im Juli 1943 gab es Massenverhaftungen, bei der meine Mutter, meine Schwester, mein Bruder und ich verhaftet wurden. Mein Vater wirkte zu dieser Zeit als Partisan in den Wäldern.

Alle haben wir den Krieg überlebt. Wir kamen nach Józefów in ein Übergangslager, dann in das Gefängnis von Lublin, anschließend von September 1943 bis Juli 1944 in das KZ Majdanek. In Majdanek wurde ich von Mutter und Schwester getrennt. Ich erlitt zum zweiten Mal Verbrennungen an den Beinen und bekam Fleckfieber (Typhus). Darüber hinaus war ich häufigen aggressiven Schlägen ausgesetzt. Im Lager mussten wir die Baracke reinigen, das Lagergelände säubern sowie im Garten arbeiten. Am 23. Juli 1943 wurde Majdanek von der Roten Armee befreit. Anschließend kehrte ich mit dem Zug von Lublin nach Józefów zurück."

Nach der Schulausbildung absolvierte  Dominika Adamczewska 1953 eine Ausbildung zur Krankenschwester in Lublin. Sie arbeitete im Krankenhaus und verschiedenen Ambulanzen. 1955 heiratete sie. Sie bekam zwei Töchter und fünf Enkel. Die ältere Tochter kam mit einem Herzfehler zur Welt. Sie wurde operiert und ist heute Invalide der II. Gruppe. 1974 machte Dominika Adamczewska eine Lehrerausbildung an der Medizinischen Fachschule in Warschau, 1983 das Schwesterndiplom in Pflegewissenschaften (Magister) an der Medizinischen Akademie in Wroclaw. Frau Adamczewska engagiert sich seit 1989 ehrenamtlich für KZ-Überlebende; seit 1991 arbeitet sie ehrenamtlich als Krankenschwester im Sozialmedizinischen Zentrum des Maximilian-Kolbe-Werks in Lodz.

Dominika Adamczewska kam von 2014 bis 2017 als Zeitzeugin ins Bistum Mainz.