Barbara Kruczkowska wurde am 9. Januar 1940 in Czeladź geboren. Als kleines Kind wurde sie von den deutschen Besetzern von der Familie getrennt und in verschiedenen Lagern interniert. Die Mutter kam im Konzentrationslager Auschwitz ums Leben.
Barbaras Eltern Maria und Wiktor Parka waren 20 Jahren lang bei den örtlichen Pfadfindern. Mit Ausbruch des Krieges engagierten sie sich im Untergrund.
Im August 1943 wurde Barbara im Rahmen der „Aktion Oderberg“ gemeinsam mit ihrem Bruder Jerzy und ihrer Mutter verhaftet und im Untersuchungslager Mysłowice interniert. Gemeinsam mit dem Bruder kam sie anschließend in verschiedene „Polenlager“: Pogrzebień, Beneszów, Kietrz und Rybnik. Von 1944 bis zur Befreiung war sie im Internierungs- und Arbeitslager Lebrechtsdorf-Potulitz inhaftiert.
Nach ihrer Rückkehr aus dem Lager erfuhren die Kinder, dass ihre Mutter in Auschwitz umgekommen ist. Der Vater fand die beiden wieder, konnte sie aber nicht zu sich nehmen, da er keine Wohnung hatte. So kamen sie im Februar 1945 in ein Kinderheim. 1947 bekam der Vater eine Betriebswohnung und konnte Barbara und Jerzy schließlich nach Hause holen. Im selben Jahr wurde Barbara in die Grundschule in Czeladz eingeschult.
Nach Abschluss des Gymnasiums im Jahre 1958 begann sie in der Stadtverwaltung Czeladz zu arbeiten. Ihr Bruder Jerzy ging nach dem Krieg zur Luftwaffe. Er starb 1995. Barbara Kruczkowska ist verheiratet. Ihr Schwiegervater ist in Auschwitz und dessen Bruder in Mauthausen ums Leben gekommen. Frau Kruczkowska und ihr Mann haben einen Sohn (Bauingenieur) und eine Tochter (Lehrerin), zwei Enkelinnen und zwei Urenkel. Die Tochter lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
Barbara Kruczkowska engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich in verschiedenen Vereinigungen: im Verband der ehemaligen KZ-Häftlinge, im Verband der Kombattanten und im Verband der Kriegsinvaliden. Für die Überlebenden, die in der „Aktion Oderberg“ als Kinder von ihren Eltern getrennt wurden und in das Internierungs- und Arbeitslager Lebrechtsdorf-Potulitz kamen, hat sie einen eigenen Verein gegründet. Darüber hinaus engagiert sie sich seit vielen Jahren vor Ort als ehrenamtliche Mitarbeiterin für das Maximilian-Kolbe-Werk.
Barbara Kruczkowska kommt seit 2014 als Zeitzeugin ins Bistum Mainz.