Zeitzeugengespräche per Videokonferenz

Alodia Witaszek-Napierala im Videogespräch (c) Bistum Mainz/Alois Bauer
Alodia Witaszek-Napierala im Videogespräch
Datum:
Sa. 14. Mai 2022
Von:
S. Roth

Da bis auf weiteres keine Besuche der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in den Schulen möglich sind, werden seit letztem Jahr digitale Zeitzeugengespräche per Videokonferenz angeboten. Frau Alodia Witaszek-Napierała und Henriette Kretz berichten über ihre Kindheit in der NS-Zeit. Es nehmen Schulen aus den drei Projektregionen Odenwaldkreis, Mainz/Rheinhessen und Wetteraukreis teil.

 

Alodia Witaszek-Napierała kommt seit 2011 als Zeitzeugin ins Bistum Mainz und erzählt ihre Geschichte in Schulen und bei öffentlichen Veranstaltungen. Als eine der ersten Zeitzeuginnen erklärte sie sich bereit, digitale Zeitzeugengespräche per Videokonferenz durchzuführen.

Sie wurde sie als fünfjähriges Kind zusammen mit ihrer kleinen Schwester zur "Germanisierung" verschleppt. Nachdem ihr Vater von den Nationalsozialisten ermordet und ihre Mutter in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert worden waren, wurde Alodia nach der Internierung im Konzentrationslager und SS-Gaukinderheim zur Adoption an eine deutsche Familie vermittelt. Nach dem Krieg kehrte sie nach Polen zurück und es begann die schwierige Zeit des Wieder-Erlernens der Muttersprache und der Rückkehr in eine fast vergessene Familie.

Alodia Witaszek-Napierala: Biografie und historischer Hintergrund

Henriette Kretz kommt seit 2009 als Zeitzeugin ins Bistum Mainz. Sie wurde 1934 in einer jüdischen Familie in Polen geboren.1941 musste die Familie ins Ghetto umsiedeln. Mehrmals entkamen sie der Deportation. Nachdem sie über ein halbes Jahr von einer polnisch-ukrainischen Familie versteckt worden waren, entdeckte sie die Gestapo. Die Eltern wurde erschossen, Henriette konnte fliehen und überlebte in einem von Nonnen geführten Waisenhaus.

Henriette Kretz: Biografie und historischer Hintergrund