Ins Wasser fällt ein Stein

Gedanken zu Christi Himmelfahrt von Dompfarrer Prof. Franz-Rudolf Weinert

Datum:
Mi. 9. Mai 2018
Von:
Anette Schermuly
„Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen“ (Mk 16,15 =Evangelium am Hochfest Christi Himmelfahrt 2018). Das sagt der Auferstandene zu seinen Jüngern. Auferstehung und Verkündigung, Ostern und Zeugnis geben, das gehört zusammen.

Ein Bild kann das verdeutlichen: Ein Stein fällt ins Wasser. Dort, wo er einsinkt, bilden sich Kreise. Enge Kreise zunächst. Dann größere. Das stehende Wasser gerät in Bewegung. Es kommt einer vorbei und sieht die Kreise. Er weiß: Da warf einer einen Stein ins Wasser. Aber er weiß nicht, wer es war. Auch den Stein sieht er nicht mehr. Der liegt bereits auf dem Boden des Sees. 

In der Osterzeit bekennen wir, dass Gott den Stein ins Rollen brachte, und dass er dem Gekreuzigten neues Leben gab. Dass Christus auferstand, wissen wir, weil seine Jünger dies bezeugten. Ihr Zeugnis zog Kreise. Dass sie aber Zeugnis geben konnten, bewirkte der auferstandene Christus. Beides hängt voneinander ab. 

Ostern lehrt uns in die Tiefe zu schauen, wo der Stein das Wasser in Bewegung bringt.

Ostern und Erhöhung (Himmelfahrt) lässt uns bekennen: Er ist wahrhaft auferstanden. Und dann werden auch wir hinausgeschickt -gesandt– damit unser Glaube Kreise zieht, Kreise der Hoffnung!