Fastnachtstalk: "und als was gehst Du in diesem Jahr ?"

Felicitas Janson mit der Mainzer Kinderprinzessin Luise I (c) Ch. Löbner|Akademie des Bistums Mainz
Felicitas Janson mit der Mainzer Kinderprinzessin Luise I
Datum:
Di. 18. Feb. 2025
Von:
Felicitas Janon

Unter dem Thema „Das Kostüm – Spiegel oder Sehnsucht“ fand am  im vollbesetzten Ketteler-Saal des Erbacher Hofs ein Gesprächsabend zur Fastnacht der Akademie des Bistums Mainz statt. Der „Fastnachtstalk“ greift Themen der (Mainzer) Fastnacht auf und informiert über Bilder, Gespräche oder mit kurzen Infoeinheiten dazu in närrischer Atmosphäre.

Beim ersten Überraschungsgast erhob sich das Publikum für die Mainzer Kinderprinzessin Luise I.  Ihr Prinzessinnenkostüm dürfte der Traum vieler Mädchen sein. Auf die Frage nach weiteren Kostümen z.B. für die Schulfeier betonte sie: „Nein, ein Prinzessinnenkostüm wechselt man nicht!“ Mit ihrem Song „Ich habe e Krönche“ brachte sie den Saal schnell in Schwung. 
„Und als was gehst du in diesem Jahr?“ – mit dieser allseits bekannten Frage und einem kurzen Ranking der Kostüme 2025 begrüßte Janson eine Fachfrau : Lina Stein,  Ausstattungsassistentin für Kostüme vom Staatstheater Mainz. Sie stellte auch die „stummen Gäste“ in den Kostümen des Rokokos wie auch des 19. und 20. Jahrhunderts vor, die vom Fundus des Theaters zur Verfügung gestellt wurden. Stein betonte, dass ein Kostüm zum Charakter der Rolle passen müsse und gleichzeitig nicht zu viel verraten dürfe. Kleidung sei ein Signal für Status und Zugehörigkeit und Bestandteil der Kommunikation mit dem Gegenüber. Die Tätigkeit der Ausstattungsassistentin sei einerseits handwerklicher Art, aber auch konzeptionell. Dies veranschaulichte sie in einem Moodboard mit Bildern zu den Entwicklungsstufen am Beispiel des „Karpfen“ aus der Mainzer Fastnachtsposse 2024. 

Klinikclowns schaffen helle Momente

Nach einer kurzen Pause mit Weck, Worscht und Woi und einer Selfiestation bei den Kostümen sollte der Abend weiter seinen Lauf nehmen: aber mitten in die Einführung platzten zwei Clowns mit Hupe und wirbelten den Saal durcheinander! Dr. Hupe und Kampino entpuppten sich als zwei Klinikclowns der Stiftung Humor Hilft Heilen, begründet von Eckehart von Hirschhausen, und im Gespräch mit der Moderatorin gaben Hanna Linde und Ludger Hoffkamp Einblicke in ihr Wirken in der Mainzer Uniklinik und andernorts. In der schweren Zeit im Krankenhaus, in der Krankheit alles bestimmt, wollen die Klinikclowns andere Themen ansprechen und eine positive Atmosphäre schaffen.  Hanna Linde arbeitet mit Kindern und Jugendlichen und erzählte von einem neuen Projekt, Kinder vor und in den OP zu begleiten. „Wir schaffen helle Momente“ betonte Ludger Hoffkamp, der seine Erlebnisse mit Demenzkranken in der Geriatrie beschrieb. „Unser Kostüm, die rote Nase und auch die Musik spielen dabei eine große Rolle.“ Seiner Erfahrung nach „vertrauen sich die Menschen uns an, vielleicht, weil wir so doof sind?“ Hoffkamp ist Diplom-Theologe und Pastoralreferent in der Diözese Rottenburg-Stuttgart: „Meine Ausbildung als Clown hilft mir auch in meiner pastoralen Arbeit, um den Menschen zu helfen, Leid und Trauer zu bewältigen." Eine solche Verbindung von Humor und Besinnlichkeit wünscht sich so mancher Redner der Fastnacht.

Stiftung "Humor Hilft Heilen"

In seiner Schlussrede griff Peter Krawietz, Vizepräsident des BDK und bekannter Mainzer Fastnachter, das soziale Engagement der Stiftung „Humor Hilft Heilen“ nochmals auf und erinnerte an die Tradition der Mainzer Fastnacht, die seit der Gründungszeit bis heute, durch das soziale Engagement von Redner, immer wieder soziale Projekte gefördert hat. Ein Dankeschön an das Publikum für die großzügigen Spenden an die Stiftung. Am Ende der Veranstaltung dankte Felicitas Janson allen Gästen und Förderern und zusammen mit 160 Teilnehmenden beendete das gemeinsame Lied von Oliver Mager „Ich wollt, ich wär ein Fastnachtsclown“ einen unterhaltsamen und besinnlichen Abend. Auch so geht Fassenacht!

Impressionen der Veranstaltung im Erbacher Hof vom 11. Februar 2025

Di. 18. Feb. 2025
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